Deutsche Elitesoldaten sollen Gefangenen misshandelt haben
Artikelstatus: Fertig 16:20, 6. Okt. 2006 (CEST) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Berlin (Deutschland), 06.10.2006 – Nach Angaben des in Afghanistan festgenommenen Bremers Murat Kurnaz ist dieser von deutschen KSK-Soldaten während Verhören in einem US-Gefängnis in Kandahar misshandelt worden. Dies berichtete Kurnaz in einem Interview mit der Zeitschrift Stern.
Das deutsche Verteidigungsministerium kündigte eine Untersuchung zu den Vorwürfen an. Unterdessen ließ der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses zu den Geheimdienstaffairen, Siegfried Kauder (CDU), verlauten, dass er Kurnaz’ Schilderungen für absurd halte. Sein Ausschuss wolle sich dennoch ab Anfang 2007 mit dem Fall beschäftigen. Auch Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung ist nichts über Beteiligungen deutscher Soldaten an Verhören oder Misshandlungen in Gefängnissen des US-Militärs bekannt.
Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministers erklärte, dass eine Arbeitsgruppe des Ministeriums unverzüglich mit den Nachforschungen beginnen werde. Dabei sollen zunächst alle zum damaligen Zeitpunkt in Kandahar eingesetzten deutschen Soldaten zur Abgabe einer dienstlichen Erklärung aufgefordert werden.
Quellen
- gmx.net: „Kurnaz erhebt Vorwürfe gegen Bundeswehr“ (04.10.2006)
- stern.de: „Kurnaz wirft Deutschen Folterung vor“ (04.10.2006)
- Junge Welt: „KSK im Folterknast?“ (05.10.2006)
- Reuters.de: „Jung: Keine Hinweise auf Folter durch deutsche Soldaten“ (05.10.2006)
- stern.de: „Kurnaz wirft Deutschen Folterung vor“ (06.10.2006)