Deutsche Archäologin und ihr Fahrer im Irak entführt

Artikelstatus: Fertig 21:35, 29. Nov. 2005 (CET)
Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben.

Bagdad (Irak), 29.11.2005 – Mit Berufung auf das Auswärtige Amt berichtet die Tagesschau, dass bereits am Freitag eine deutsche Archäologin gemeinsam mit ihrem irakischen Fahrer in der nordwestirakischen Provinz Ninawa entführt worden sei.

Mitarbeitern der ARD wurde in Bagdad ein Video der Entführer übergeben, in welchem diese unter Drohung der Tötung der Geiseln die Bundesregierung auffordern, zukünftig nicht mehr mit der neuen irakischen Regierung zusammen zu arbeiten. Weiterhin forderten die Entführer die Ausstrahlung des Videos im deutschen Fernsehen, jedoch ist dies von der ARD abgelehnt worden, und auf der Tagesschau-Website ist lediglich ein Standbild zu sehen.

Bei der Entführten handelt es sich offenbar um die gebürtige Münchenerin Susanne Osthoff. Neben ihrer Tätigkeit als Archäologin engagierte sie sich seit 1991 für Hilfsaktionen im Irak. Die bis vor kurzem im bayerischen Glonn lebende Osthoff spricht fließend arabisch und war mit einem Jordanier verheiratet. Für ihr Engagement in Krisengebieten erhielt sie 2003 von der Süddeutschen Zeitung einen Preis für Zivilcourage.

Das Auswärtige Amt hat bereits einen Krisenstab unter Leitung des Staatssekretärs Klaus Scharioth eingerichtet, der sich als oberstes Ziel gesetzt haben soll, das Leben Susanne Osthoffs und ihres Mitarbeiters zu retten.

Reaktionen von politischer Seite

Der stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Hans-Ulrich Klose (SPD), erklärte im Deutschlandfunk, dass die Forderungen seiner Ansicht nach zurückgewiesen werden sollten. Man müsse den Entführern klar machen, dass solche Forderungen unakzeptabel seien.

Im Anschluss an eine Sitzung des Bundeskabinetts appellierte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an die Entführer, die Archäologin und ihren Fahrer unverzüglich freizulassen.

Quellen