Deutsch-italienische Taskforce gegen die Mafia geplant

Veröffentlicht: 23:46, 3. Nov. 2007 (CET)
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Berlin (Deutschland) / Rom (Italien), 03.11.2007 – Nach den Mafiamorden von Duisburg in diesem Sommer ist offenbar Bewegung in die deutsch-italienische Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des organisierten Verbrechens gekommen. Im Dezember soll eine neue gemeinsame Spezialeinheit zur Aufdeckung und Bekämpfung von Mafiastrukturen in Berlin vorgestellt werden.

Nach den Mafia-Morden von Duisburg war der Präsident des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke, persönlich nach San Luca (Italien) gereist, um sich vor Ort ein Bild über die Strukturen des organisierten Verbrechens in Italien zu machen. Heraus kam dabei offensichtlich der Plan, die deutsch-italienische Zusammenarbeit auf neue Füße zu stellen. Bisher ist über die neue Spezialeinheit noch nicht viel bekannt. Sie soll offenbar von einer „deutsch-italienischen Doppelspitze“ geführt werden. Auf deutscher Seite wird Jürgen Maurer von der Abteilung „Schwere und Organisierte Kriminalität“ des Bundeskriminalamtes für die Zusammenarbeit zuständig sein. Auf italienischer Seite sind verschiedene Zentraldirektionen der Staatspolizei sowie das Oberkommando der Carabinieri und der Guardia di Finanza involviert. Zurzeit arbeitet die italienische Polizei an einer Kartierung der Verbindungen der italienischen Mafia nach Deutschland. Den Sinn dieser Zusammenarbeit beschreibt der BKA-Präsident mit den Worten: „Wir wollen unser Wissen über die Aktivitäten der italienischen Mafia in Deutschland ausbauen. Die Ermittlungsergebnisse der vergangenen Jahre lassen darauf schließen, dass Deutschland für die italienische Mafia eine große Rolle spielt.“ Das italienische Interesse an der Zusammenarbeit resultiert aus der Tatsache, dass Deutschland offenbar ein „Unterschlupf für Killer“ des organisierten Verbrechens in Italien ist.

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Quellen