Den Haag: Prozess gegen Ratko Mladić wegen Fehlern der Anklage ausgesetzt

Veröffentlicht: 07:28, 18. Mai 2012 (CEST)
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Den Haag (Niederlande), 18.05.2012 – Kaum begonnen, wurde der Kriegsverbrecherprozess gegen Ratko Mladić vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) vom Richter Alphons Orie am Donnerstag ausgesetzt. Die Ankläger hatten es versäumt, der Verteidigung rechtzeitig alle Beweismittel vorzulegen. Völlig unklar ist, wann man mit der für 29. Mai 2012 geplanten Vernehmung der 413 Zeugen beginnen kann.

Am Mittwoch war die Anklage mit den schrecklichen Details der Mladić vorgeworfenen Verbrechen verlesen worden. Der Angeklagte hatte dabei seinen Blick zu Munira Subasic, einer der Vertreterinnen der Opfer, gewandt und war sich dabei mit dem Zeigefinger über die Kehle gefahren. Eine Handbewegung mit der man andeutet, dass man jemanden töten, ihm die Kehle durchschneiden will. Die Anklage hatte aus Militärdokumenten zitiert, um zu belegen was das Ziel der Truppen von Mladić war: „Die Schaffung von totaler Unsicherheit, Untragbarkeit und Perspektivlosigkeit für die Muslime.“ In Serbien, wo Mladić noch viele Anhänger hat, wurde der Prozessbeginn von den TV-Sendern nicht übertragen.

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