DeSantis wirft Handtuch und unterstützt Trump

Veröffentlicht: 20:46, 22. Jan. 2024 (CET)
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DeSantis wirft das Handtuch und unterstützt Trump



Tallahassee (Vereinigte Staaten), 22.01.2024 – Knapp eine Woche nach dem Caucus im US-Bundesstaat Iowa und kurz vor dem Wahlgang in New Hampshire hat der Republikaner Ron DeSantis sich aus dem Rennen um die republikanische Kandidatur genommen. Gleichzeitig sagte der Gouverneur Floridas am Sonntag in einem Video auf dem Kurznachrichtendienst X, er wolle nun den früheren Präsidenten Donald Trump bei seiner Kandidatur unterstützen.

Am 9. Januar vor der Presse im Sheraton Hotel in West Des Moines: Ron DeSantis

„Mir ist klar, dass die Mehrheit der republikanischen Wähler bei den Vorwahlen Donald Trump noch eine Chance geben will“, sagte DeSantis. Der 45-jährige DeSantis war aussichtsreich in den Wahlkampf eingestiegen. Seinen Wahlkampf bestritt er mit Forderungen nach strengeren Abtreibungsgesetzen sowie dem Verbot von Unterricht zur sexuellen Orientierungen und geschlechtlicher Identität. Außerdem engagierte er sich gegen Einwanderung und LGTBQ-Angelegenheiten, wofür er von rechten Medien bejubelt wurde. Er und sein Team haben deutlich über 100 Millionen US-Dollar an Spendengeldern für den Wahlkampf gesammelt.

Damit wandte er sich gegen die ehemalige UN-Botschafterin und ehemalige Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley, die als einzige Gegenkandidatin Trumps noch im Rennen ist. „Trump hat meine Unterstützung, weil wir nicht zurückkehren können zu der alten republikanischen Garde von vorgestern und neuverpackte Formen aufgewärmten Korporatismus“, den Haley repräsentiere, sagte DeSantis.

Haley wiederum hat am Wochenende ihre Angriffe auf Donald Trump verstärkt und die geistige Verfassung des 77-jährigen Trump in Zweifel gestellt. Sie hält Trump für eine weitere Amtszeit für ungeeignet. Gegenwärtige Umfragen räumen Trump mehr als 70 Prozent der republikanischen Wählerstimmen ein. Einige Beobachter glauben, dass DeSantis zu lange gezögert hat, gegen Trump Wahlkampf zu betreiben, doch glauben andere, dass sein Team Nikki Haley unterschätzt habe.

Nun wird mit Neugierde erwartet, wie sich DeSantis’ Schritt auf die Vorwahlen in New Hampshire am 23. Januar auswirkt. Eine im Auftrag des US-amerikanischen Fernsehsenders CNN durchgeführte Umfrage der University of New Hampshire, die nach dem Caucus in Iowa durchgeführt wurde, ergab 50 Prozent Stimmen für Trump und 39 Prozent für Haley. DeSantis, dessen Kandidatur zum Zeitpunkt der Umfrage noch lief, bekam in dieser Umfrage 6 Prozent und blieb damit unter der 10-Prozent-Marke, die nach Parteiregeln erforderlich ist, um in New Hampshire Delegierte für den Parteitag zu gewinnen.

DeSantis hat prominente Wahlkampfspender persönlich über seinen Schritt informiert. Demnach habe DeSantis den Spendern gesagt, er sehe keinen Weg zum Sieg, der an Trump vorbeiführe. Zwei der Spender sagten gegenüber CNN, dass DeSantis sich seiner relativen Jugend bewusst sei und er jetzt Trump unterstützen müsse, wenn er eine Chance behalten wolle, im Jahr 2028 die republikanische Nominierung zu gewinnen.


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