Das Ende einer Geschichte: Margot Honecker ist tot
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Santiago de Chile (Chile), 09.05.2016 – Am 6. Mai starb Margot Honecker, Ehefrau des ehemaligen Staatsratsvorsitzenden der DDR Erich Honecker, in ihrem Asyl in Chile. Nachdem ihr Mann im Juli 1992 nach Deutschland ausgeliefert worden war, bekam sie von der chilenischen Regierung politisches Asyl.
Bereits die Wohnung ihrer Eltern war bis 1938 eine wichtige Kontaktstelle der KPD. 1963 wurde sie Ministerin für Volksbildung der DDR und wirkte maßgeblich am „Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem“ mit. Sie war unter anderem hauptverantwortlich dafür, dass Kinder, deren Eltern wegen „Republikflucht“ oder Spionage inhaftet wurden, oft ohne die Einwilligung der Eltern, zur Zwangsadoption freigegeben wurden. Oft leitete sie Beschwerden an ihr Ministerium direkt an die Stasi weiter. 1978 führte sie gegen den Widerstand der Kirchen und vieler Eltern den Wehrunterricht für Schüler der 9. und 10. Klassen ein, der eine paramilitärische Ausbildung an Waffen beinhaltete.
Nach der Wende 1989 trat sie aus der SED/PDS aus. Es wird vielfach öffentlich kritisiert, dass Margot Honecker bis zu ihrem Tod starrköpfig den DDR-Unrechtsstaat und den Mauerbau verteidigt hat und niemals für ihr Handeln als DDR-Ministerin für Volksbildung gerichtlich belangt worden ist.
Themenverwandte Artikel
BearbeitenQuellen
Bearbeiten- www.tagesspiegel.de: „Warum der Tod der Unerbittlichen manche doch berührt“ (08.05.2016)
- www.spiegel.de: „Beerdigung von Margot Honecker: "Meine Oma war eine starke Frau"“ (07.05.2016)