Costa Allegra wird nach Brand zu Seychelleninsel geschleppt

Veröffentlicht: 23:09, 29. Feb. 2012 (CET)
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Madagaskar / Seychellen, 29.02.2012 – Nach sechs Wochen kam es wieder zu einer Havarie auf einem Schiff der Reederei Costa Crociere. Diesmal traf es die „Costa Allegra“. Das Kreuzfahrtschiff war am Montagvormittag auf dem Weg von Madagaskar zur Seychellen-Hauptinsel Mahé im Indischen Ozean, als im Motorraum der „Costa Allegra“ ein Feuer ausbrach, das nach kurzer Zeit gelöscht werden konnte. Das Schiff konnte jedoch anschließend nicht mehr gesteuert werden. Die Stromversorgung und die Klimaanlage fielen aus. Mit Hilfe eines eingeflogenen Generators sollte zumindest die Funktionsfähigkeit der Toiletten wiederhergestellt werden.

Die Costa Allegra

Die große Hitze in den tropischen Breiten macht den Passagieren zu schaffen. „Die Wärme mit 30 Grad draußen ist erdrückend, aber im Inneren muss es noch schlimmer sein“, sagte Alain Derveute, der Kapitän des französischen Trawlers „Trevignon“, der gemeinsam mit zwei anderen Booten das manövrierunfähige Kreuzfahrtschiff abschleppt. Hoher Wellengang durch die Ausläufer des Tropensturms „Irina“ erschwert die Fahrt des Konvois. Dieser kommt mit fünf Knoten – das sind etwa neun Kilometer pro Stunde – nur langsam vorwärts.

An Bord des seit 43 Jahren fahrenden Schiffs sind 1.049 Personen: 636 Passagiere – unter ihnen 97 Österreicher und 38 Deutsche – und 413 Besatzungsmitglieder. Der Zwischenfall weckt Erinnerungen an die vor sechs Wochen vor der Insel Giglio verunglückte „Costa Concordia“, doch anders als im Falle des am 13. Januar gekenterten Kreuzfahrtschiffes hat der Kapitän der „Costa Allegra“ sofort den Seenotfall ausgerufen. Der französische Fischtrawler „Trevignon“ erreichte das Schiff schon nach einigen Stunden. An Bord der Allegra befinden sich zum Schutz vor Piraten auch neun bewaffnete italienische Marinesoldaten.

Das Schiff sollte zunächst zur Insel Desroches gebracht werden, dieser Plan wurde wegen fehlendem Platz auf der Insel und aus Sicherheitsgründen verworfen. Stattdessen wird direkt die Insel Mahé angesteuert. Die Seychelleninsel war das nächste planmäßige Ziel der Reise, die durch den Sueskanal ins italienische Savona führen sollte. Die „Trevignon“ wird, unterstützt von den beiden Schleppern, die „Costa Allegra“ am Donnerstag zur Insel Mahé, der größten Insel der Seychellen, bringen. Bis dahin wird das Kreuzfahrtschiff zweimal am Tag durch Hubschrauber mit frischen Lebensmitteln versorgt.

Währenddessen fordert der italienische Verbraucherschutzverband Codacons bereits eine Entschädigung für die Passagiere. Nach vielen unterschiedlichen Eigentümern gehört das umgebaute, frühere Containerschiff heute der Costa Crociere S.p.A., ist allerdings an die zum Konzern gehörige Reederei Pasquet Cruises verpachtet. Die „Costa Marina“ (mittlerweile „Harmony Princess“) ist ein Schwesterschiff.



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