Concorde-Absturz abschließend geklärt
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Paris (Frankreich), 15.12.2004 – Die Staatsanwaltschaft von Cergy-Pontoise bei Paris hat eine Erklärung über die Absturzursache des französischen Überschall-Verkehrsflugzeugs Concorde der Fluggesellschaft Air France veröffentlicht. Die Concorde war am 25. Juli 2000 bei Gonesse in der Nähe des Pariser Großflughafens Charles-de-Gaulle-Roissy zerschellt. Bei dem Unglück kamen damals 113 Menschen ums Leben, darunter waren 97 deutsche Passagiere.
Nach dem Bericht des Untersuchungsrichters Christoph Régnard wurden die bisher angenommen Ursachen endgültig als ausschlaggebend für den Absturz ermittelt. Demnach hat unmittelbar vor dem Start der Concorde eine gestartete DC-10 der Continental Airlines Lamellen eines Triebwerks verloren. Das Flugzeug rollte beim Start über das aus Titan hergestellte Turbinenteil, die Reifen des Hauptfahrwerks der Concorde platzten und durch aufwirbelnde Reifenteile wurde der darüber befestigte Treibstofftank leck geschlagen. Dadurch fing die Maschine sofort Feuer und stürzte ab. Eine Schwachstelle an der Verkleidung des Treibstofftanks hielt den Reifenteilen nicht stand.
Bereits 1979 hatten Flugzeugtechniker auf dieses Problem an den Tragflächen-Unterseiten hingewiesen. Das Gericht schließt jedoch „zum gegenwärtigen Zeitpunkt“ eine Verantwortung der Air France aus, ein Konstruktionsfehler an der Concorde läge nicht vor.
Derzeit prüft die Staatsanwaltschaft eine mögliche straf- und zivilrechtliche Verantwortung der US-Fluggesellschaft Continental Airlines. Eventuelle Fehler bei der Wartung der DC-10 kommen in Betracht, ebenso wie ein Herstellungsfehler der Triebwerkslamelle, die entgegen den Anforderungen nicht aus Stahl, sondern aus dem wesentlich härteren Titan gefertigt war. Continental Airlines weist hingegen jede Verantwortung für den Concorde-Absturz zurück.