Coburg: Arzt wird zu zehn Jahren Haft wegen versuchten Mordes verurteilt
Veröffentlicht: 21:43, 22. Mär. 2011 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Coburg (Deutschland), 22.03.2011 – Ein thüringischer Arzt wurde vom Landgericht Coburg zu zehn Jahren Haft wegen versuchten Mordes und versuchten Schwangerschaftsabbruchs verurteilt. Er hatte seiner schwangeren Geliebten das blutverdünnende Mittel Marcumar in den Tee gemischt, um sein Verhältnis vor seiner Ehefrau geheim zu halten.
Der Arzt aus Schmalkalden in Thüringen wurde wegen versuchten Mordes (§ 211 StGB) in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung (§ 224 StGB) und versuchten Schwangerschaftsabbruchs (§ 218 StGB) verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre Haft gefordert, die Verteidigung einen Freispruch.
Nachdem die Geliebte einen Abbruch der Schwangerschaft abgelehnt hatte, verabreichte der Arzt ihr heimlich den Blutverdünner Marcumar. Damit hätte er nach Überzeugung des Gerichts nicht nur den ungeborenen Fötus, sondern auch die werdende Mutter töten können.
Als die Frau unter Nasen- und Zahnfleischbluten litt, begab sie sich in Behandlung; dort wurden auffällige Blutwerte festgestellt. Trotz des Risikos brachte sie ein gesundes Baby zur Welt. Neben der Freiheitsstrafe muss der Liebhaber 20.000 Euro Schmerzensgeld zahlen und für mögliche Folgeschäden aufkommen. Die Verteidigung kündigte Revision gegen das Urteil an.