Cape Canaveral: NASA schickt Sonnensonde ins All

Veröffentlicht: 22:59, 12. Feb. 2010 (CET)
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Cape Canaveral (Vereinigte Staaten), 12.02.2010 – An der Spitze einer Atlas-V-Rakete der US-Raumfahrtbehörde NASA wurde am Donnerstag um 10:23 Uhr (Ortszeit) erfolgreich eine Sonnenbeobachtungssonde auf die Reise in eine geostationäre Umlaufbahn geschickt. Die Sonde trägt den Namen Solar Dynamics Observatory (SDO) und ist nach NASA-Aussagen in ihrer Art einzigartig. Sie überträgt täglich 1,5 Terabyte Daten zu einer Bodenstation in New Mexico, mit der sie durch ihre geostationäre Umlaufbahn ständig in Kontakt steht. Die übertragene Datenmenge ermöglicht unter anderem die Darstellung von fotografischen Daten in bisher unerreichter Detailtreue.

Magnetfeld der Sonne

Das Spektrum der Fragen, die die Forscher interessiert, ist dabei weit gesteckt. Sie reicht von der Frage, wie die Sonne das Wetter auf der Erde beeinflusst bis hin zur Klärung der Phänomene, die im Innern des glutheißen Muttergestirns unserer Galaxis ablaufen. Dazu gehört auch das Studium der gewaltigen Magnetosphäre der Sonne. Durch die von der Sonne ausgehende Strahlung werden unter anderem die Übertragung von Satelliten- und Kommunikationssignalen auf der Erde beeinflusst. Die genauere Kenntnis der in der Sonnenatmosphäre ablaufenden Prozesse soll genauere Vorhersagen über Veränderungen der Strahlungsphänomene im Weltraum ermöglichen, von denen zum Beispiel die im All arbeitenden Astronauten der Internationalen Raumstation profitieren könnten.

Die NASA bezeichnet die SDO-Sonde als das „Kronjuwel“ des NASA-Programms zur Erforschung der Sonne, das unter der Bezeichnung „Living With a Star“ läuft. Das SDO-Projekt läuft unter der Regie des Goddard Space Flight Centers der NASA in Greenbelt, im US-Bundesstaat Maryland. Die SDO-Mission soll 848 Millionen Dollar kosten. Die Lebensdauer des SDO ist auf mindestens fünf Jahre ausgelegt.

Weitere Bilder, Videos oder Audiodateien zum Solar Dynamics Observatory gibt es auf Wikimedia Commons.


Hinweis: Korrektur: Nachträglich wurde die Datentransferrate von 1,5 Terabyte „pro Sekunde“ auf „täglich“ geändert.


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Quellen