Bundespräsident Köhler verlieh erstmals den Deutschen Schulpreis

Artikelstatus: Fertig 23:21, 11. Dez. 2006 (CET)
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Berlin (Deutschland), 11.12.2006 – Erster Preisträger des neu ins Leben gerufenen Deutschen Schulpreises ist die Dortmunder Grundschule „Kleine Kielstraße“. Bundespräsident Horst Köhler verlieh den mit 50.000 Euro dotierten Preis heute in Berlin.

Die ausgezeichnete Dortmunder Grundschule arbeitet in einem Umfeld mit hohem Ausländeranteil. An der Schule beträgt der Ausländeranteil 83 Prozent. Der Preis soll vor allem das besondere pädagogische Konzept der Schule würdigen, das zukunftsorientiertes Lernen, professionelle Zusammenarbeit im Kollegium, Elternarbeit und eine ganztägige Betreuung und Öffnung zum Stadtteil miteinander verbindet.

Vier weitere Preise zu jeweils 10.000 Euro wurden an Integrierte Gesamtschulen verliehen: die Integrierte Gesamtschule Franzsches Feld in Braunschweig, die Hamburger Max-Brauer-Schule, die Jenaer Jena-Plan Schule sowie die Offene Schule Kassel Waldau.

Der Preis war von der Robert-Bosch-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Heidehof-Stiftung und dem Nachrichtenmagazin Stern sowie dem ZDF unter dem Motto „Es geht auch anders“ ausgeschrieben worden. Anlass des gemeinsamen Projekts war die im Zusammenhang mit den so genannten PISA-Studien geführte Diskussion über das deutsche Bildungswesen.

Die 461 deutschen Schulen, die sich beworben hatten, mussten sich an einem Beurteilungsmaßstab messen lassen, der sechs Kriterien umfasste:

  • „Leistung“: Bewertet wurden herausragende Schülerleistungen entweder in den Kernfächern, dem musisch-kulturellen Bereich oder im Sport oder anderen fächerübergreifenden Bereichen.
  • „Umgang mit Vielfalt“: Hier ging es darum, welche Wege die Schulen gefunden haben, um mit der großen Vielfalt ihrer Schülerschaft, die sich bei nationaler und kultureller Herkunft sowie bei Leistungsfähigkeit und Geschlecht unterscheidet, in produktiver Weise umzugehen.
  • „Unterrichtsqualität“: Im Vordergrund der Beurteilung stand hier das Bemühen der Schulen um die Förderung von selbstständigem, eigenverantwortlichen Lernen sowie die Öffnung der Schulen zu außerschulischen Lernorten.
  • „Verantwortung“: Beobachtungsbereiche bei der Bewertung dieses Kriteriums waren Formen des innerschulischen Umgangs mit Konflikten sowie die Gestaltung von Mitwirkungsmöglichkeiten von Schülern im innerschulischen Bereich.
  • „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“: Sowohl innerschulisch als auch in Verbindung zu außerschulischen Institutionen und dem gesamten Umfeld der Schule soll das Klima durch gegenseitiges Verständnis und ein produktives Miteinander gekennzeichnet sein.
  • „Schule als lernende Institution“: Die innere Schulverfassung soll die Bewältigung der schulischen Entwicklung im Hinblick auf Zusammenarbeit, Erhöhung der Professionalität, Bewältigung der planerischen Anforderungen sowie die interne Evaluation fördern.

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Quellen