Britische Moslems warnen Premierminister Tony Blair wegen der Außenpolitik
Artikelstatus: Fertig 12:57, 13. Aug. 2006 (CEST) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
London (Vereinigtes Königreich), 13.08.2006 – Einige der einflussreichsten britischen Moslems im Vereinigten Königreich haben Premierminister Tony Blair gestern in einem offenen Brief geschrieben, dass die britische Außenpolitik dringend geändert werden müsse.
In der Notiz teilten sie mit, dass die gegenwärtige Regierungspolitik zu Fanatismus führe und gewöhnliche Leute im Vereinigten Königreich und im Ausland einem Risiko aussetzen würde. Sie drängten den Premierminister auch, seine Bemühungen zu verstärken, mit Terrorismus und Extremismus fertigzuwerden.
Der Brief wurde von drei muslimischen Parlamentsmitgliedern, drei Moslemvertretern und 38 Moslemgruppen einschließlich des Moslemrats Großbritanniens, der Moslemgesellschaft Großbritanniens, des britischen Moslemforums und des Moslemsolidaritätskomitees unterzeichnet.
Sadiq Khan, eines der Parlamentsmitglieder, die den Brief unterschrieben, verurteilte die Haltung der Regierung bezüglich des Nahen Ostens. „Diese Regierung hat einige große Erfolge in der Außenpolitik zu verzeichnen, die geholfen haben, die Welt zu verbessern. Aber die gegenwärtige Politik bezüglich des Nahen Ostens wird von fast jedem, mit dem ich mich unterhalte, als unfair und ungerecht angesehen.“
„Ob wir es mögen oder nicht, solch ein Gefühl von Ungerechtigkeit führt zu Extremismus. Als moderate Leute werden wir alles tun, was wir können, um Extremismus zu bekämpfen. Wir hoffen, dass sich die Regierung uns dabei anschließen wird, nicht nur durch den Wechsel der Richtlinien für Handgepäck, sondern auch, indem sie sich selbst als Anwalt für Gerechtigkeit in der Welt zeigt.“
Als Antwort auf den Brief sagte ein Sprecher der Downing Street: „Wir sollten uns immer daran erinnern, dass der Terrorismus, der heutzutage den Westen angreift, muslimische Länder seit mehreren Jahrzehnten am Gedeihen gehindert hat. Das ging sicherlich unserer Entscheidung voraus, die Demokratie in Afghanistan und im Irak zu unterstützen, und natürlich auch den Anschlägen vom 11. September. Unsere Außenpolitik ist darauf ausgerichtet, die Völker dieser Länder in ihrem Wunsch zu unterstützen, in einer Demokratie zu leben, so wie wir uns ihrer im Vereinigten Königreich erfreuen.“
Der Sprecher teilte auch mit, Tony Blair „steht bereit“, sich mit muslimischen Vertretern zu treffen, wenn er aus seinem Karibikurlaub ins Vereinigte Königreich zurückkehre.
Der Brief wurde geschrieben, nachdem die Polizei den vermeintlichen Versuch von Terroristen, mehrere Flugzeuge auf dem Flug vom Vereinigten Königreich in die USA explodieren zu lassen, vereitelt hatte.
Dieser Artikel ist eine Übersetzung eines fremdsprachigen Artikels vom 12.08.2006.
Themenverwandte Artikel
- Terroranschlag in Großbritannien vereitelt (10.08.2006)
Quellen
- en.wikinews.org: „British Muslims warn Prime Minister Tony Blair over foreign policy“ (12.08.2006)