Brauerei Anheuser-Busch InBev will jede zehnte Stelle in Europa streichen

Veröffentlicht: 16:57, 8. Jan. 2010 (CET)
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Bremen (Stadt) (Deutschland), 08.01.2010 – Die größte Brauerei der Welt, Anheuser-Busch InBev, will in Europa 800 von insgesamt 8000 Arbeitsplätzen an verschiedenen Standorten streichen. Von Stellenstreichungen sind Standorte in Belgien, Deutschland, Großbritannien, Luxemburg und den Niederlanden betroffen. Allein in Bremen, dem Sitz der Beck's-Brauerei, sollen 262 der insgesamt rund 1500 Stellen wegfallen. Weitere Standorte in Deutschland, an denen Stellenstreichungen vorgesehen sind: die Gildebrauerei in Hannover (41 Stellen), Minden, bei Hasseröder in Wernigerode (35 Stellen), München (32 Arbeitsplätze) und Issum. Über die bevorstehenden Stellenstreichungen wurde die Belegschaft des Standortes Bremen heute von der Geschäftsführung von Anheuser-Busch InBev in Deutschland in einer „Mitarbeiterinformation“ informiert. Darin heißt es, geplant sei eine Umstrukturierung des Außendienstes sowie eine Umstellung der Gastronomiebetreuung auf telefonische Betreuung. Service- und Verwaltungsfunktionen sollen stärker zentralisiert werden. Betriebsrat Schäfer hofft, die Zahl betriebsbedingter Kündigungen durch Maßnahmen wie Altersteilzeit abfedern zu können.

Brauerei Beck's in Bremen

In Deutschland beschäftigt das Unternehmen zurzeit 3000 Arbeiter und Angestellte. Als Grund des geplanten Stellenabbaus gab das Unternehmen an, in Deutschland werde zu wenig Bier getrunken. Unternehmenssprecher Oliver von Oehsen: „Der Biermarkt in Deutschland ist rückläufig, wir unterliegen einem enormen Preiskampf und auch der Export ist rückläufig.“ Dieter Nickel, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in der Region Bremen-Weser-Elbe, wies diese Darstellung zurück: „Einzige Antriebsfeder für die Manager ist die weitere Steigerung des Profits und vor allem auch der eigenen Boni“. Die Gewerkschaft kündigte Widerstand gegen die Pläne an. InBev sei ein „hochprofitables Unternehmen“. In Bremen herrsche aufgrund der guten Auftragslage sogar Urlaubssperre, sagte Günter Schäfer vom Betriebsrat der zum Konzern gehörenden Bremer Brauerei Beck & Co.

In Belgien, wo das Bierimperium die Marke Stella-Artois produziert, sollen 263 der rund 2700 Stellen wegfallen. Das Werk in Luxemburg, wo die Marke Diekirch hergestellt wird, soll das Werk ganz geschlossen werden.

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Quellen