Bluttest zur Bestimmung des Fehlgeburtsrisikos

Veröffentlicht: 09:22, 17. Mär. 2008 (CET)
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Leicester (Vereinigtes Königreich), 17.03.2008 – Britische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der körpereigene Stoff Anandamid bei Frauen, die eine Fehlgeburt erleiden, in stärkerer Konzentration vorkommt als bei anderen schwangeren Frauen. Anandamid ist mit dem Cannabis-Wirkstoff THC verwandt.

Bei einer Pilotstudie wurden die Anandamid-Konzentrationen von 45 Frauen im Blut bestimmt, die wegen Blutungen und einer drohenden Fehlgeburt ins Krankenhaus gegangen waren. Die Frauen waren zu den Zeitpunkten alle in der sechsten bis zwölften Schwangerschaftswoche. Neun der Frauen hatten später eine Fehlgeburt, während 36 ihre Kinder lebend zur Welt brachten. Bei den neun zuerst genannten Frauen waren erhöhte Anandamid-Konzentrationen gemessen worden.

Während der ersten Monate der Schwangerschaft ist der Anteil des Endocannabinoids im Blut gering. Er steigt jedoch gegen Ende der Schwangerschaft an.

Die Forscher von der Universität in Leicester unter der Leitung von Justin Konje hoffen darauf, einen Grenzwert für die Anandamid-Konzentration zu finden, der hilft, das Fehlgeburtsrisiko einzuschätzen. Zurzeit dauert die Bestimmung des Anandamid-Gehaltes im Blut noch etwa zwölf Stunden. Längerfristiges Ziel ist ein Schnelltest, der in wenigen Minuten ein Ergebnis liefert. Die Forschungsergebnisse wurden am 12. März 2008 im „Journal of the American Medical Association“ unter dem Titel „Plasma Anandamide Concentration and Pregnancy Outcome in Women With Threatened Miscarriage“ veröffentlicht.

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Quellen