Beinaheabsturz eines österreichischen F-5-Abfangjägers

Artikelstatus: Fertig 23:33, 21. Aug 2005 (CEST)
Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben.

Wien / Graz (Österreich), 21.08.2005 – Am Mittwochvormittag, den 10.08.2005, ist in der Steiermark am Rande des Luftkorridors der Hohen Tauern ein F-5-Abfangjäger des Bundesheers knapp einer Katastrophe entronnen. Der Zwischenfall ereignete sich in den Seetaler Alpen über dem Zirbitzgebiet im Bezirk Judenburg, wurde aber vom Bundesheer zunächst geheim gehalten. Das österreichische Militärkommando gab den Beinaheunfall erst am darauffolgenden Freitag bekannt, als erste Informationen an die Öffentlichkeit durchsickerten.

Der Pilot befand sich zusammen mit einer zweiten F-5 auf einem Übungsflug, als in zwölf Kilometer Höhe plötzlich beide Triebwerke des „Tiger II“ ausgefallen sind. Der Abfangjäger wäre dadurch beinahe abgestürzt.

Daraufhin hatte der Pilot sofort den Notruf „Mayday“ abgesetzt und die Flughöhe des Jets auf 8.000 Meter Höhe abgesenkt. Er ist anschließend mit der Maschine in geringer Entfernung zur Erde in einen Gleitflug übergegangen. Dabei gelang es ihm letztendlich, bei der so genannten Anlasshöhe in höherer Luftdichte die Triebwerke wieder anzuwerfen. Der Jet landete 30 Minuten später sicher am Flughafen Thalerhof.

Befürchtungen der Bewohner in der Steiermark, sie wären in großer Gefahr gewesen, wurden vom österreichischen Bundesheer dementiert, es hätte keine unmittelbare Gefährdung bestanden. Nach Erklärungen der Verantwortlichen werden Flugmanöver des Heeres grundsätzlich immer über bergigem und unbewohntem Gebiet abgehalten. Zudem würden die Jet-Piloten auf solche unvorhersehbaren Pannen durch ein Training vorbereitet.

Die zwölf F-5-Jets des Bundesheeres sind auf dem Fliegerhorst Nittner in Graz-Thalerhof stationiert. Österreich hat alle zwölf Abfangjäger seit einem Jahr von der Schweiz ausgeliehen. Aus diesem Grund war eine schweizerische Expertenkommission in Österreich, um zu klären, wie es zu dem Triebwerksausfall kommen konnte. Techniker aus der Schweiz, die als Assistenz fest für die Wartung am Fliegerhorst Nittner beschäftigt sind, zerlegten und überprüften die Maschine komplett, konnten jedoch keine Fehler finden.

Nachdem bisher nie Probleme aufgetreten waren, bleiben die elf weiteren Maschinen unverändert im Einsatz. Dazu sagte Oskar Krasser vom Bundesheer: „Man kann nicht auf Grund dieses einen Vorfalls sagen, dass das ein schlechtes Fluggerät ist – ganz im Gegenteil. Wir hatten bis jetzt noch überhaupt keine Vorfälle. Die F-5 ist ein sehr zuverlässiges Flugzeug, was auch der Betrieb in der Schweiz bisher gezeigt hat.“ Ein weiterer Verantwortlicher verglich den Triebwerksausfall mit dem Abwürgen eines Automotors.

Themenverwandte Artikel

Quellen

  • wienweb.at: „F5 beinahe abgestürzt“ (12.08.2005)
  • steiermark.orf.at: „F5 beinahe abgestürzt“ (12.08.2005)
  • derstandard.at: „Triebwerke von F5-Abfangjäger fielen vorübergehend aus“ (12.08.2005)   Quelle nicht mehr online verfügbar
  • kleine.at: „Triebwerke von Abfangjäger fielen aus“ (12.08.2005)   Quelle nicht mehr online verfügbar