Bayerische Alpen: Urlauber stornieren Buchungen wegen Bruno-Abschuss

Artikelstatus: Fertig 21:35, 1. Jul. 2006 (CEST)
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Schliersee (Deutschland), 01.07.2006 – Die Emotionen schlagen weiterhin hoch. Weil viele Bayernurlauber mit dem Abschuss des Braunbären „JJ1“ alias „Bruno“ am letzten Montag nicht einverstanden sind, stornieren sie ihre Urlaubsbuchungen. Die Gemeinde Schliersee hat Dutzende von Absagen erreicht, obwohl der Ort mit dem Abschuss nichts zu tun hat. Dabei hatte sich Bruno nur zufällig im Schlierseegebiet aufgehalten. Bruno wurde von einem staatlich beauftragten Sicherheitsteam erlegt. Die einzige Gemeinsamkeit: An dem Ort fand nach dem Abschuss die Pressekonferenz zu diesem Thema statt. Wie hoch der wirtschaftliche Schaden nach der Absagewelle sein wird, lässt sich erst in etwa einem Jahr errechnen. Bisher zählt Schliersee rund 500.000 Gäste pro Jahr.

Was Bruno angeht: Im Anschluss an die Pressekonferenz wurde Schliersee wüst beschimpft. Einige Einträge im Internetgästebuch des Ortes lauteten: „Urlaub in Bayern? Nö!“ – „Bei Mördern wollen wir keinen Urlaub machen. Wir reisen ab - und kommen nie wieder!“ Auch positive Einträge kamen an: „Was kann denn die Gemeinde Schliersee dafür, dass ‚JJ1‘ geschossen wurde! Also lasst mal die Kirche im Dorf und besucht weiter Bayern! Und Schliersee hat eine schöne Kirche!“ Nicht zu vergessen sind die Urlauber, die Angst vor Bruno hatten und nun erleichtert sind, dass die Gefahr vorüber ist.

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Quellen