Bayer sticht Merck im Kampf um Übernahme von Schering aus

Artikelstatus: Fertig 13:19, 25. Mrz. 2006 (CET)
Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben.

Leverkusen (Deutschland), 25.03.2006 – Im Kampf um die Übernahme der im Pharmabereich tätigen Schering AG hat offenbar der Chemie- und Pharmakonzern Bayer aus Leverkusen mit einem Angebot von 16,3 Milliarden Euro den Mitbewerber Merck ausgestochen.

Wie die Geschäftsleitung der Merck KGaA mitteilte, ist die Firma nicht gewillt, über ihr Angebot von 77 Euro je Aktie hinauszugehen, und steigt somit aus dem Übernahmeverfahren aus. Das Angebot des Mitbewerbers Bayer lag bei 86 Euro pro Aktie.

Die Firma Merck hatte am 13. März 2006 einen Plan zur feindlichen Übernahme der Firma Schering in Höhe von 14,6 Milliarden Euro öffentlich bekannt gegeben. Mit der Annahme des Bayer-Angebots konnte Schering die feindliche Übernahme durch die Firma Merck abwenden, wenn auch für den Preis der Aufgabe der Selbstständigkeit.

Von Interessenvertretern der Aktionäre wurde die Übernahme unter diesen Bedingungen allgemein gelobt. Diese sichere die „Kontinuität und langfristige Strategie“ des Unternehmens, sagte der Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Landesgeschäftsführer Malte.

Wie der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG, Werner Wenning, mitteilte, wird mit Synergieeffekten auf der Personalebene dergestalt gerechnet, dass in den nächsten Jahren weltweit 6.000 Arbeitsplätze bei Schering wegfallen werden. Diese Zahl ergibt sich aus einer groben Schätzung, wonach das Einsparpotential in solchen Fällen bei etwa zehn Prozent des Gesamtpersonals liegt. Beide Firmen verfügen nach dem Zusammenschluss weltweit über 60.000 Beschäftigte. Die Synergieeffekte ergeben sich im Wesentlichen aus der Produktpalette beider Pharmaunternehmen, die sich im Bereich verschiedener Präparate gegenseitig ergänzen, die vor allem Fachärzten angeboten werden. Besonders im Bereich der Onkologie (Krebstherapie) gibt es Überschneidungen.

Der künftige Firmensitz des Pharmabereichs beider Firmen soll bem bisherigen Hauptsitz der Schering AG in Berlin bleiben. Der Schering-Vorstand empfahl seinen Anlegern die Annahme des Bayer-Angebots.

Nach der Übernahmenachricht stiegen die Kurse der Schering- und Bayer-Aktien an den Börsen.

Quellen