Barack Obama zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt
Veröffentlicht: 23:51, 20. Jan. 2009 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 20.01.2009 – Der am 4. November 2008 zum Präsidenten gewählte demokratische Präsidentschaftskandidat Barack Obama ist auf den Stufen des Kapitols zum 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt worden. Er löst damit den Republikaner George W. Bush ab, der in den acht Jahren zuvor regierte. Barack Obama ist damit der erste US-Amerikaner mit afro-amerikanischer Herkunft, der in das höchste politische Amt gelangen konnte.
Vor der eigentlichen Zeremonie erfolgte ein Gang in die Kirche und im Anschluss daran ein Besuch bei dem ausscheidenden Präsidentenehepaar. Die Zeremonie begann um 17.30 Uhr (MEZ). Vereidigt wurde auch der neue Vizepräsident Joe Biden. Nach der Vereidigung gab es ein Abendessen im Weißen Haus, dem folgte um 20 Uhr eine Parade vor dem Kapitol.
Beobachter schätzen, dass zwei Millionen Menschen der Vereidigung beiwohnten, Zehntausende waren bereits viele Stunden vor dem Ereignis unterwegs zum Ort des Geschehens.
Die Vereidigung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Vereinigten Staaten in einer der schwersten Krisen ihrer Geschichte befinden. Die Wirtschaft ist in Folge der Finanzkrise in einem starken Abschwung begriffen und das Ansehen der Vereinigten Staaten in der Welt befindet sich nach der achtjährigen Amtszeit George W. Bushs auf einem Tiefpunkt. Hinzu kommen das militärische Engagement im Irak und in Afghanistan, in das sich die Vereinigten Staaten im Rahmen des Krieges gegen den Terror begeben haben.
Die Situation, in der sich die Vereinigten Staaten zum Zeitpunkt seiner Amtseinführung befinden, beschrieb Obama mit den Worten: „Dass wir uns inmitten einer Krise befinden, ist nun wohlverstanden. Unsere Nation befindet sich im Krieg gegen ein weitreichendes Netzwerk der Gewalt und des Hasses. Unsere Wirtschaft ist schwer geschwächt – eine Konsequenz aus Gier und Unverantwortlichkeit einiger Menschen, aber auch unseres eigenen kollektiven Unvermögens, harte Entscheidungen zu treffen und die Nation auf ein neues Zeitalter vorzubereiten. Menschen verloren ihre Häuser; Jobs wurden vernichtet; Geschäfte aufgegeben. Unsere Gesundheitssystem ist zu kostenintensiv; unsere Schulen versagen zu oft; und jeder Tag bringt weitere Anhaltspunkte dafür, dass die Art und Weise, wie wir unsere Energie einsetzen, unsere Widersacher stärkt und unseren Planeten bedroht.“
Er warnt die US-Bürger, die bevorstehenden Schwierigkeiten sollten nicht unterschätzt werden. Eine Wende könne nur erreicht werden, wenn die Politik neue Wege beschreite. Hoffnung vermittele dabei, so Obama, die Rückbesinnung auf überkommene US-amerikanische Ideale, „das gottgegebene Versprechen, dass alle gleich sind, alle frei sind, und alle eine Chance verdienen, nach dem vollen Ausmaß ihres Glücks zu streben“.