Bahnstreik: Jeder zweite Zug steht

Veröffentlicht: 18:36, 14. Okt. 2007 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 14.10.2007 – Durch den bundesweit flächendeckenden Streik der Lokführer sind nach Angaben der Deutschen Bahn AG am Freitag den 12.10 rund ein Drittel der Züge im Nahverkehr ausgefallen, während die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) von einem Ausfall von 85% sprach. Bis zum Vormittag waren bereits 1.700 Regionalzüge betroffen. Der Streik war per Gerichtsentscheidung auf den Nahverkehr begrenzt und Züge des Fernverkehrs waren nicht betroffen. Fernverkehrszüge übernahmen aber teilweise die Funktion von Regionalzügen und hielten unplanmäßig an Regionalbahnhöfen.

Viele Bahnkunden sind auf andere Verkehrsmittel ausgewichen, sagte ein Bahn-Sprecher. Ziel des Streiks ist ein eigenständiger Tarifvertrag für Lokführer und Einkommenserhöhungen.

Die GDL hatte angekündigt den ganzen Tag zu streiken. Auch wenn sich laut dem Personalvorstand der Bahn, Karl-Friedrich Rausch, ungefähr 1.500 Lokführer im Streik befanden, wurde ein totaler Kollaps des Bahnverkehrs dadurch verhindert, dass nicht alle Lokführer der GDL angehören. Die Deutsche Bahn AG hatte außerdem etwa 90 Lokführer zu Notdiensten verpflichtet um eine Grundversorgung zu sichern.

Ein Antrag der GDL die Verpflichtung zu Notdiensten per Einstweiliger Verfügung aufzuheben wurde vom Arbeitsgericht Berlin abgelehnt.

Am Vortag kündigte Bahn-Vorstandsvorsitzender Hartmut Mehdorn, in der Hoffnung damit eine Friedenspflicht bis zum Ende des Monats zu erreichen, ein neues Tarifangebot an die Lokführer für den kommenden Montag an. Die Ankündigung kam erst nach Ablauf eines Ultimatums der GDL, so dass zumindest die gestrigen Streiks nicht mehr abgewendet werden konnten. Gemäß dem GDL-Vorsitzenden Manfred Schell wird die Gewerkschaft das Angebot am Montag und Dienstag prüfen und in diesem Zeitraum sowie am Wochenende auf Streiks verzichten.

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Quellen