Ayaan Hirsi Ali darf nun doch Niederländerin bleiben
Artikelstatus: Fertig 15:53, 28. Jun. 2006 (CEST) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Den Haag (Niederlande), 28.06.2006 – Die aus Somalia stammende ehemalige niederländische Parlamentsabgeordnete Ayaan Hirsi Ali darf die niederländische Staatsbürgerschaft nun doch behalten. Nach erheblichem politischen Druck versicherte die Einwanderungsministerin Rita Verdonk in einem Schreiben vom Dienstag an das Parlament, „bei rechtem Licht betrachtet“ sei die Einbürgerung der 36-jährigen Ali nun doch nicht zu beanstanden.
Der Streit um die Einbürgerung Alis war durch ein Fernsehinterview der prominenten Islamkritikerin Ali entstanden, in der sie gesagt hatte, die Voraussetzungen für den Erwerb der niederländischen Staatsbürgerschaft hätten bei ihrem Antrag nicht vorgelegen, weil sie unter falschem Namen eingereist sei. Wie Ministerin Verdonk ausführte, sei jedoch die Verwendung des großväterlichen Nachnamens Ali nach somalischem Recht statthaft gewesen. Sie warf Ali allerdings vor, selbst die Unsicherheit in dieser Frage durch ihre Aussage im Fernsehen provoziert zu haben.
Ayaan Hirsi Ali will trotz des Erfolges in dem Streit um die Staatsbürgerschaft in die USA wechseln, wo sie am American Enterprise Institute in Washington eine Lehrtätigkeit aufnehmen will.
Ali war über die Grenzen der Niederlande hinaus bekannt geworden, weil sie das Drehbuch zu dem 2004 ausgestrahlten islamkritischen Kurzfilm „Submission“ des ermordeten Regisseurs Theo van Gogh geschrieben hatte, in der es um die gegen Frauen im Islam ausgeübte Gewalt ging. Nach der Ausstrahlung des Films musste Hirsi Ali unter Polizeischutz leben. Der Regisseur selbst starb durch eine Messerattacke.
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Quellen
- FAZ.net: „Hirsi Ali bleibt Niederländerin“ (27.06.2006)
- welt.de: „Vorerst unter unter Verschluß: Van-Gogh-Film ‚Submission‘“ (12.11.2004)