Auftrittsverbot für AfD-Politiker Krah: Europawahl-Spitzenkandidat zieht sich aus Bundesvorstand zurück

Veröffentlicht: 13:52, 22. Mai 2024 (CEST)
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Auftrittsverbot für AfD-Politiker Krah: Europawahl-Spitzenkandidat zieht sich aus Bundesvorstand zurück
Le Pens Rassemblement National geht auf Distanz



Berlin (Deutschland), 22.05.2024 – Die AfD hat gegen ihren Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, ein Auftrittsverbot verhängt. Dies teilte ein Sprecher der Partei am Mittwochvormittag mit. Krah selbst will sich außerdem von seinem Posten im Bundesvorstand der AfD zurückziehen, da er Schaden von der Partei wenden wolle. Der Listenplatz 1 auf dem Wahlzettel für die Wahl am 9. Juni soll trotzdem weiterhin von Krah belegt werden. „Ich nehme zur Kenntnis, dass sachliche und differenzierte Aussagen von mir als Vorwand missbraucht werden, um unserer Partei zu schaden. Das Letzte, was wir derzeit brauchen, ist eine Debatte um mich. Die AfD muss ihre Einigkeit bewahren“, schrieb der Politiker auf der Plattform X.

Maximilian Krah (2023)
Maximilian Krah (2023)
Maximilian Krah bei einer AfD-Wahlkundgebung zur Oberbürgermeisterwahl in Nordhausen (2023)


Hintergrund ist die Ankündigung der französischen rechtsnationalen Partei Rassemblement National (RN) um Marine Le Pen, im Europäischen Parlament nicht mehr mit der AfD in der gemeinsamen Fraktion Identität und Demokratie (ID) zusammenarbeiten zu wollen, nachdem Krah in einem Interview mit der italienischen Zeitung La Repubblica geäußert hatte, nicht jedes SS-Mitglied sei kriminell gewesen, und damit die von der paramilitärischen NS-Organisation begangenen Verbrechen relativierte. Da die RN-Abgeordneten die größte Gruppe in der Fraktion stellen, könnte eine Absprache unter den Vorsitzenden der Fraktionsparteien ausreichen, um die AfD aus der ID-Fraktion auszuschließen.

Bereits im April war Krah dem offiziellen Wahlkampfauftakt der AfD ferngeblieben, nachdem einer seiner Mitarbeiter wegen Verdacht auf Spionage für China festgenommen worden war. Ob die Taktik der AfD, ihren Spitzenkandidaten zu verstecken, aber nicht von der Wahlliste zu streichen, Erfolg hat, wird sich am Abend des 9. Juni zeigen.

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