Assam: Fünf Menschen wegen angeblicher Hexerei getötet

Artikelstatus: Fertig 21:48, 19. Mrz. 2006 (CET)
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Gauhati (Indien), 19.03.2006 – Nach Polizeiangaben wurden gestern in der Sadharu-Teeplantage, etwa 300 Kilometer nördlich von Gauhati, fünf Mitglieder einer Familie wegen angeblicher Hexerei öffentlich enthauptet. Der Frau des getöteten Familienvaters gelang es, zusammen mit ihren drei Kindern zu fliehen. Einige Plantagenarbeiter, die in den gestrigen Vorfall verwickelt sein sollen, wurden von der Polizei festgenommen. Außerdem wurden zusätzliche Sicherheitskräfte in die Teeplantage geschickt, um die angespannte Situation nach dem Tod der fünf Familienmitglieder wieder unter Kontrolle zu bringen. Nach Angaben eines örtlichen Polizeibeamten zog eine Gruppe von mehr als 200 Menschen mit den Köpfen der Getöteten zur Polizeistation. Während dessen skandierten sie Sprüche gegen Hexerei.

Ein inoffizielles Gericht hatte den 60-jährige Amir Munda und seine beiden Söhne und Töchter wegen Hexerei schuldig gesprochen. Dem Mann, der als traditioneller Heiler arbeitete, wurde vorgeworfen, schwarze Magie zu praktizieren. Vor zwei Wochen waren zwei Arbeiter, die in der Teeplantage arbeiteten, an einer Krankheit gestorben. Mehrere Menschen waren an der gleichen Krankheit erkrankt. Einige Anwohner hatten Amir Munda verdächtigt, die beiden Arbeiter verhext zu haben und machten ihn für den Ausbruch der Krankheit verantwortlich. Nach Polizeiangaben wurden in den letzten fünf Jahren im indischen Bundesstaat Assam 200 Menschen wegen angeblicher Hexerei getötet.

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Quellen