Antibiotikaresistenzen nehmen dramatisch zu

Veröffentlicht: 15:27, 19. Sep. 2015 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Washington D.C. (Vereinigte Staaten) / Neu-Delhi (Indien), 19.09.2015 – Einem neu erschienenen Bericht des Center for Disease Dynamics, Economics & Policy (CDDEP) zu Folge steigen die Resistenzen von krankheitsereegenden Bakterien gegenüber Antibiotika alarmierend. Sie warnen vor lebensbedrohlichen Infektionen durch Kranheitserreger, gegen die nur noch wenige oder gar keine Antibiotika mehr wirksam sind. Zugleich stieg nach Angaben des Forscherteams der Antibiotikaverbrauch weltweit um mehr als 30 Prozent.

Klebsiella pneumoniae erreicht vor allem in Indien hohe Resistenzraten

Bei den Resistenzen sind starke Unterschiede zwischen Ländern mit hohem Pro-Kopf-Einkommen und hohen Hygienestandards gegenüber anderen Ländern mit geringeren Einkommen feststellbar, obwohl gerade in reichen Ländern viele Antibiotika eingesetzt werden. In Indien sind beispielsweise mittlerweile 57 % der Infektionen mit dem Bakterium Klebsiella pneumoniae, das als multiresistenter Keim in Krankenhäusern vorkommt, nicht mehr durch Antibiotika heilbar - 2008 lag diese Zahl noch bei 29 %. In Europa und in den Vereinigten Staaten sind diese Antiobiotika dagegen noch in 90 bis 95 % der Infektionen wirksam. Zugleich mit der Zunahme der Resistenzen nimmt jedoch auch die Nutzung der Antibiotika weltweit zu. Zwischen 2000 und 2010 hat ihr Verbrauch um rund 30 Prozent zugegenommen.

Die Ergebnisse wurden über die ResistanceMap des CDDEP veröffentlicht, einem interaktiven Onlinetool. Verfügbar sind Daten zur Bakterienresistenz und dem Nutzung von Antibiotika in 69 Ländern der Erde und zu 12 der wichtigsten und potenziell tödlichen Krankheitserregern, darunter das Coli-Bakterium, Salmonellen und der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus.


     Kommentar abgeben


Themenverwandte Artikel Bearbeiten

    Neue Grippe: In zwei Fällen Resistenz gegen Tamiflu nachgewiesen (20.12.2009)
    WHO meldet: Tripper möglicherweise bald nicht mehr heilbar (08.06.2012)

Quellen Bearbeiten