Analoger Rundfunk endet in der EU 2010, spätestens Anfang 2012

Artikelstatus: Fertig
Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben.

Berlin (Deutschland) / Brüssel (Belgien), 27.05.2005 – Die Europäische Kommission hat mitgeteilt, dass spätestens Anfang 2012 der analoge (terrestrische) Rundfunk in den Mitgliedstaaten abgeschaltet wird. Die meisten Mitgliedstaaten – darunter auch Deutschland – haben sich verpflichtet, bis Ende 2010 den analogen Rundfunk abzuschalten.

Davon betroffen sind das Fernsehen und der Hörfunk. Beim Hörfunk werden unter anderem UKW, Mittelwelle, Kurzwelle, Langwelle abgeschaltet. Ist der digitale Nachfolger beim Fernsehen DVB-T (sowie DVB-S und DVB-C) auch hierzulande schon recht bekannt, verhält es sich beim Hörfunk anders. DAB ist in Großbritannien schon beinahe Standard. In Deutschland dagegen sucht man ein DAB-Radiogerät in den Fachgeschäften fast vergeblich. Auch in der deutschen Autoindustrie werden heute noch fast ausschließlich analoge Radiogeräte in die Neufahrzeuge eingebaut. Autoradiogeräte, die sowohl analogen wie auch digitalen Empfang beherrschen, sind zurzeit ab 250 Euro erhältlich. Reine analoge Radiogeräte werden Ende 2010 keinen Empfang mehr ermöglichen und zwingen dann den Besitzer zum Neukauf. Heute schon ist DAB von etwa 80 Prozent der deutschen Bevölkerung zu empfangen. Dennoch gibt es bis heute nur wenige Sender, die ihr Programm auch digital anbieten.

Der digitale Runkfunk biete deutliche Vorteile zum analogen Rundfunk: bessere Bild- und Tonqualität, besseren Empfang mit tragbaren und mobilen Geräten, mehr Fernseh- und Hörfunkprogramme sowie bessere Informationsdienste. Da der digitale Rundfunk das Frequenzspektrum effizienter nutze, werde dadurch auch Frequenzkapazität für andere Nutzungen frei.

Die Kommission erhofft sich durch den digitalen Rundfunk die Schaffung neuer Arbeitsplätze und verstärkten Wettbewerb, äußert sich aber nicht näher zu den zusätzlichen Kosten für die Verbraucher.

Themenverwandte Artikel

Quellen