Al-Kuds-Führer Soleimani von US-Militär getötet

Veröffentlicht: 20:45, 5. Jan. 2020 (CET)
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Bagdad (Iran), 05.01.2020 – Am Donnerstag hatten die Streitkräfte der Vereinigten Staaten bei einem Luftangriff Qasem Soleimani getötet, den Führer der Quds-Einheit. Die Vereinigten Staaten bezeichnen den Angriff als Verteidigungsaktion und verweisen als Beispiel auf einen Anschlag auf die US-Botschaft in Baghdad, am 31. Dezember. Soleimani sollte bei dem Angriff auf die US-Bürger beteiligt gewesen sein.

Soleimani, 2019

Der Luftangriff fand am Internationalen Flughafen Bagdad statt, wo Soleimani mit dem Flugzeug eintraf. Er wurde dort von Abu Mahdi al-Muhandis empfangen, der ebenfalls bei dem Luftangriff starb. Al-Muhandis war stellvertretender Kommandant des Volksmobilmachungskomitees (PMF), einer vom irakischen Staat geförderte Milizarmee. Zu den Opfern gehört auch ein Kataeb-Hezbollah-Funktionär. Die britische Tageszeitung The Daily Telegraph berichtete mit Verweis auf örtliche paramilitärische Einheiten, dass der Angriff mit drei Raketen geführt wurde.

In einem Bericht, der nach dem Angriff veröffentlicht wurde, rechtfertigte das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten die vom Präsidenten abgesegnete Aktion als „defensiver Natur“: „Auf Anweisung des Präsidenten hatte das US-Militär entschiedene Abwehrmaßnahmen ergriffen. Zum Schutz des US-Personals im Ausland wurde Qasem Soleimani getötet, ein Führer der iranischen Revolutionsgarde, der Al-Kuds-Brigaden, die von den USA als Terrororganisation eingestuft wurden. General Soleimani war aktiv in der Entwicklung eines Plans, um amerikanische Diplomaten und Dienstangehörige im Irak und überall in der Region anzugreifen. General Soleimani und seine Quds-Einheit waren für den Tod von hunderten Amerikanern und Koalitionsangehörigen und mehr als tausende Verletzte verantwortlich. Er organisierte Anschläge auf Koalitionsbasen in Irak über die vergangenen Monate – den Angriff am 27. Dezember eingeschlossen – bis hin zum Tod und zur Verwundung von weiterem amerikanischen und irakischem Personal. General Soleimani billigte auch den Angriff auf die US-Botschaft in Bagdad, der in dieser Woche stattfand. Der Angriff zielte darauf ab, von zukünftigen iranischen Angriffsplänen abzuschrecken. Die Vereinigten Staaten werden weiterhin alle nötigen Maßnahmen ergreifen, um unser Volk zu beschützen und unsere Interessen durchzusetzen, egal wo auf der Welt.“

Der US-Militäraktion vorausgegangen waren vor einigen Wochen Raketenattacken auf die US-Botschaft in Irak; Die Nachrichtenseite Business Insider berichtete daraufhin, dass die Raketenangriffe von Sympathisanten der PMF (Al-Haschd_asch-Schaʿbī) ausgeführt wurden. In einer Stellungnahme nach dem Angriff von Ahmed al-Assadi, einem Sprecher der PMF, beschuldigte dieser Israel und die Vereinigten Staaten wegen des Angriffes. Bis dato gibt es aber keine Berichte über Indizien, die für eine Beteiligung von Israel sprechen.

Die Iranischen Revolutionsgarden sprachen bereits zu seinen Lebzeiten von Soleimani als „Märtyrer“. Sayyid Ali Hosseini Khamenei ordnete eine dreitägige öffentliche Trauer an. In einer Nachricht würdigte er Soleimanis Lebensweg: „Er war ein leuchtendes Beispiel für diejenigen, die im Islam und in der Schule des Imam Khomeini erzogen und ausgebildet wurden. Er verbrachte sein ganzes Leben mit dem Dschihad auf dem Wege Gottes. Der Märtyrertod war seine Belohnung für die jahrelangen unerbittlichen Bemühungen […] Shahid Soleimani ist das internationale Gesicht des Widerstandes, und alle, die eine tief empfundene Verbindung zum Widerstand haben, verlangen für ihn nach Blutrache.“

In seiner Stellungnahme befand der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu den US-Luftangriff als gerechtfertigt und nannte Trumps Angriffsauftrag „schnell, kraftvoll und entschieden“.

Die US-Botschaft im Irak stellte ihre Arbeit ein und empfahl in einer Sicherheitswarnung am 3. Januar US-Bürgern, unverzüglich das Land zu verlassen und nicht die Botschaft aufzusuchen.

Im Jahr 2007 erklärte die US-Regierung Soleimani zum Terrorist und verhängte Sanktionen gegen ihn. 2011 sanktionierten sie ihn nochmals im Zusammenhang mit einem Komplott zur Ermordung des saudi-arabischen Botschafters. Im April letzten Jahres hatte das Außenministerium der Vereinigten Staaten die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation eingestuft. Die Vereinigten Staaten hatten auch individuelle Sanktionen gegen al-Muhandis verhängt.


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  Dieser Artikel ist eine Übersetzung eines fremdsprachigen Artikels vom 05.01.2020 (Version)