Ahrtal-Katastrophe: Innenminister Lewentz tritt zurück

Veröffentlicht: 22:26, 12. Okt. 2022 (CEST)
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Mainz (Rheinland-Pfalz), 12.10.2022 – Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz hat angekündigt, von seinem Amt zurückzutreten. Der SPD-Politiker zieht so die Konsequenz aus dem Fehlverhalten während der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer bleibe er geschäftsführend im Amt. „Heute übernehme ich für in meinem Verantwortungsbereich gemachte Fehler die politische Verantwortung“, sagte Lewentz in Mainz vor der Presse.

Roger Lewentz (2019)

Lewentz war erst kürzlich erneut in die Kritik geraten, nachdem Polizeivideos mit Aufnahmen von Menschen in höchster Not bekannt geworden waren. Die Videoaufnahmen waren nach Angaben der Polizei versehentlich vergessen worden. Das Video befeuerte die Diskussion, wann in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 Minister Lewentz ausreichend Informationen hatte, um die Katastrophe zu erkennen und auf sie zu reagieren. Bei der Sturzflut waren im Ahrtal mindestens 134 Personen gestorben.

Vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags hatte Lewentz gesagt, kein vollständiges Lagebild gehabt zu haben und die Filmaufnahmen erst in der Sitzung des Ausschusses Ende September gesehen zu haben. Nach Polizeiangaben wurden die Aufnahmen zu spät an den Untersuchungsausschuss und die Staatsanwalt geschickt. Der Lagebericht war in der Nacht zum 15. Juli 2021 dem Lagezentrum per E-Mail übermittelt worden, sei aber Lewentz in dieser Nacht nicht vorgelegen.


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  In der Wikipedia gibt es den weiterführenden Artikel „Hochwasser in West- und Mitteleuropa 2021“.

Quellen Bearbeiten