Afghanistan: Abdullah Abdullah lenkt ein
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Kabul (Afghanistan), 21.09.2014 – Wie ein Sprecher von Abdullah Abdullah, einem der Bewerber um das Amt des afghanischen Präsidenten, der BBC erklärte, hat dieser sich mit seinem Mitbewerber Ashraf Ghani geeinigt. Die beiden Amtskandidaten hatten das Land über Monate in einen politischen Stillstand versetzt, nachdem Abdullah das Ergebnis der Wahl vom Frühjahr, das ihn als Verlierer auswies, nicht anerkennen wollte. Nach Vorwürfen des Wahlbetruges vermittelten die USA eine Neuauszählung unter Aufsicht der UN, die von zahlreichen Unterbrechungen wegen Streitereien über ungültige Stimmen wesentlich länger dauerte als geplant, und Abdullah hatte bis zuletzt erklärt, das Ergebnis nicht anzuerkennen.
Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, dass auch von Ghanis Seite die Einigung bestätigt wurde, die in der Nacht auf Sonntag erzielt worden war. Es soll im Laufe des Sonntags eine Zeremonie mit (Noch-)Präsident Hamid Karzai geben, bei der die Übereinkunft unterschrieben und das Ergebnis der Nachzählung als endgültiges Ergebnis bekannt gegeben werden soll, obwohl - weil in den Verhandlungen umstritten - unklar ist, wie detailliert diese Bekanntgabe erfolgen wird.
Die jetzt erzielte Einigung sieht vor, dass Ghani der neue Präsident des Landes wird, während Abudullah das Recht erhält, den Chief Executive Officer - den zweitmächtigsten Mann nach dem Präsidenten - zu bestimmen, der dann eine nahezu gleiche Anzahl an Ministern auswählen darf wie der Präsident.
Beide Seiten haben sich auch darauf verständigt, eine Loya Dischirga - eine traditionelle Versammlung der afghanischen Stammesältesten - einzuberufen, die über eine Reform des Wahlrechts beraten soll, um zukünftig Krisen zu vermeiden.
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