Ab dem Schuljahr 2006/07 gelten einheitliche Rechtschreibregeln

Artikelstatus: Fertig 22:39, 2. Mär. 2006 (CET)
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Berlin (Deutschland), 02.03.2006 – Das Thema „Rechtschreibreform“ wurde heute zu Ende gebracht. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen um die deutsche Orthografie stimmten die Kultusminister der deutschen Bundesländer (KMK) heute den abschließenden Vorschlägen der zwischenstaatlichen Rechtschreibkommission zu, die sich aus 40 Mitgliedern aus fünf zum Teil deutschsprachigen Ländern zusammensetzt (neben Deutschland sind Österreich, die Schweiz, Liechtenstein sowie Südtirol vertreten). Eine entsprechende Empfehlung wird die KMK daher der Bundesregierung zuleiten. Die Zustimmung der deutschen Bundesregierung gilt aber als sicher, so dass mit dem neuen Schuljahr an den deutschen Schulen nach den neuen Regeln gearbeitet werden kann.

Geändert haben sich Teile der Rechtschreibreform von 1996, die besonders umstritten waren. Dazu gehörte die Zeichensetzung und Silbentrennung, die Groß- und Kleinschreibung und die Getrennt- und Zusammenschreibung. Bei der Getrennt- und Zusammenschreibung zielen die Änderungen darauf ab, unterschiedliche Betonungen und inhaltliche Nuancen durch unterschiedliche Schreibung wieder zur Geltung zu bringen (Beispiele: freisprechen / frei sprechen ; gutschreiben / gut schreiben und ähnliche Kombinationen). In Briefen soll das Anredepronomen «du» wieder groß geschrieben werden.

Die Rechtschreibreform von 1996 hatte jahrelange Debatten ausgelöst. Einige große überregionale Zeitungen waren daraufhin zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt, darunter die Zeitungen des Axel-Springer-Verlags sowie die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die Schulbücher, die nach der Reform von 1996 in neuer Rechtschreibung herausgegeben wurden, dürfen bis zum nächsten turnusmäßigen Wechsel des Schulbuchs weiter benutzt werden.

Bisher gelten in zwei Bundesländern andere Rechtschreibregeln: Bayern und Nordrhein-Westfalen hatten den Beschluss der Kultusministerkonferenz vom Juni 2005 zur Umsetzung der Rechtschreibreform an den deutschen Schulen nicht mitgetragen. Wenn im Sommer/Herbst 2006 das nächste Schuljahr beginnt, sind die Regeln wieder für alle Schüler Deutschlands einheitlich. Österreich hat bereits angekündigt, die Regeln, die heute in Deutschland verabschiedet wurden, 1:1 zu übernehmen. Die Schweiz will die neuerlichen Änderungen der Reform zunächst nicht übernehmen. Sie bleibt bei der ursprünglichen Reform.

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Quellen