AStA der Hochschule Bremen prangert Geldverschwendung an
Veröffentlicht: 22:44, 25. Juni 2015 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Bremen (Stadt) (Deutschland), 25.06.2015 – Einen Tag vor dem geplanten Sommerfest hat die Studierendenvertretung (AStA) der Hochschule Bremen den laufenden Corporate Identity-Prozess zum Anlass genommen, das Finanzierungsgebahren des Rektorats zu kritisieren. Die Werbeagentur kleiner und bold GmbH war vor einem Jahr beauftragt worden, ein neues Profil für die Außendarstellung zu erarbeiten. Dies begann - wie es in Werbung und Marketing für Organisationen dieser Größenordnung heutzutage üblich ist - mit einem aufwändigen Findungsprozess. Die Werbeagentur schreibt dazu: „Denn bei über 200 Mitarbeitern in Verwaltung und Administration, 140 Professuren und 8.000 Studierenden ist es erst eine gemeinsame Identität, die einen differenzierenden Auftritt ermöglicht.“
Der AStA kritisiert, dass für das neue Corporate Design ein siebenstelliger Geldbetrag ausgegeben werde. Der AStA-Vorsitzende Alexander Mißfeldt erklärte: „Diese Mittel hätten deutlich sinnvoller in den Erhalt von Studiengängen fließen können.“ Ferner sei die geringe Beteiligung der Studenten in der 40-köpfigen Steuergruppe zum Corporate Identity-Prozess zu beanstanden: nur zwei Personen würden daran teilnehmen. Auslöser war aktuell die Mail des Rektorats zu einem Werbefilm, die „in einem vollkommen inakzeptablen, sexistischen Stil verfasst“ worden sei. Rektorin der Hochschule ist seit 2008 die Sozial- und Erziehungswissenschaftlerin Karin Luckey.
Gegenwärtig sind die Regierungsparteien SPD und GRÜNE im Lande Bremen mit der Aushandlung eines neuen Koalitionsvertrages befasst, dessen Ergebnis am kommenden Wochenende vorliegen soll. Die hohe Verschuldung des kleinsten Bundeslandes bedeutet für die rot-grüne Regierung in der dritten Legislaturperiode seit 2007 strenge Sparvorgaben. Dazu wurde bereits im Wissenschaftsplans 2020 ein Rahmen vorgegeben, der die Streichung einiger Studiengänge an der Universität und der Hochschule des Landes Bremen zur Folge hat. Die Hochschule Bremen entstand 1982 aus dem Zusammenschluss der Hochschule für Wirtschaft, der Hochschule für Technik, der Hochschule für Sozialpädagogik und Sozialökonomie sowie der Hochschule für Nautik.
Themenverwandte Artikel
BearbeitenUniversität Bremen will den Studiengang Psychologie einstellen (13.06.2014)
Sparmaßnahmen an deutschen Universitäten (01.02.2015)
Quellen
Bearbeiten- www.kleinerundbold.com: „CI-Entwicklung für die Hochschule Bremen“ (21.08.2014)
- www.asta-hsb.de: „AStA boykottiert Sommerfest und CI-Prozess der Hochschule Bremen“ (25.06.2015)
- www.handelsblatt.com: „Rot-Grün kann in Bremen weiterregieren“ (25.06.2015)