AKH-Delegiertenversammlung 2005 in Erlangen abgehalten
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Erlangen (Deutschland), 21.11.2005 – Vom 18. bis zum 20. November 2005 trafen sich zirka 60 hauptamtliche und ehrenamtliche Mitglieder aus 27 katholischen Studenten- und Hochschulgemeinden in Erlangen zur jährlichen Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Hochschulgemeinden (AKH). Die Delegiertenversammlung fand in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Erlangen statt.
Für früh Angereiste gab es schon am Freitagnachmittag, gemeinsam mit einem ehemaligen Geschichtsstudenten die Möglichkeit die Neustadt von Erlangen zu erkunden. Nach dem gemeinsamen Abendbrot referierte Prof. Dr. Peter Hess kurz zum Thema „Christlicher Glaube und berufliches Handeln - Wie bringe ich das zusammen?“ Er ist heute einerseits Prorektor an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg und sitzt andererseits auch in der Landessynode der evangelisch-lutherischen Kirche Bayern. Die markantesten Erlebnisse, wo ihm seine christliche Moralvorstellung Fragen aufwarf, kamen aus drei Bereichen. Zum einen wurde ihm früher einmal ein Job angeboten, das voll automatische Lenksystem einer militärischen Rakten mitzuentwickeln, was er aber ablehnte. Dafür arbeitete er später bei Siemens und dann an der Fachhochschule in Nürnberg. Auch hier wurde er oft vor Probleme gestellt.
Nach dem Vortrag wurde der Vorstand seitens der Delegierten entlastet. Dabei kamen vor allem Diskussionen in Hinblick auf die Arbeit der AKH zum Weltjugendtag in Köln und Bonn auf. Auch ist das Projekt, die Fachhochschul-Studenten mehr in das Leben der Studentengemeinden einzubinden, gescheitert. Zusätzlich wurde die schlechte Kommunikation zwischen den Hochschulgemeinden und der AKH stark kritisiert.
Am Samstag Morgen wurde eine Gruppenarbeit unter dem Thema „Wissenschaft(s)glaube“ angeboten. Hierbei sammelten sich die Teilnehmer in den Gruppen „Technik“, „Naturwissenschaft“, „Wirtschaft“, „Sozialwissenschaft“ und „Theologie“ und diskutierten darüber, wie stark man in welchen Bereichen als Christ auf Konflikte stößt und in wieweit man dafür selbst verantwortlich gemacht werden kann. In den Gruppen haben zum Anfang Berufstätige aus den jeweiligen Fachrichtung einen Einstieg gegeben.
Die Gruppe Technik war sehr stark der Meinung, es sei heutzutage schwierig, den Techniker für Waffen oder Unfälle verantwortlich zu machen. Die Grundlagenforschung wird oft vom Wissenschaftler getätigt, der Markt entscheidet dann, was vom Techniker weiterentwickelt und gebaut werden soll. Oft kann man als Techniker auch nicht sagen: „Wenn ich's nicht baue, wird es nicht gebaut“. Darum sollte man eher sagen, wenn ich mein Fachwissen einbringe, wird es wenigstens so präzise gebaut, dass kein unnötiger Kolateralschaden entsteht. Zusätzlich wurde die Frage gestellt, wieviel Moral denn gut sei. Sollte der Arbeitslose Familienvater den Job nicht annehmen, dann wird ihm das Arbeitslosengeld gekürzt und die Chance nochmal ein Jobangebot zu bekommen wird auch eventuell gering sein. Nach eine Kaffeepause kam darauf zu sprechen, inwieweit die Ethik in den Technischen Studiengängen in Deutschland vertreten ist. Dabei wurde festgestellt, dass einige Hochschulen selber Vorlesungen dazu anbieten und an einigen die Vereine und Hochschulgemeinden dafür zuständig sind. Oftmals wurde auch kritisiert, dass es schwierig ist, Technikern etwas von Ethik beizubringen, da es starke Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Technikern und Sozialwissenschaftlern gibt.
Am Nachmittag wurde der Regularienteil weiter abgehandelt. Es gab Grußworte der Bundes-ESG, welche durch Sabine Rühmland aus Berlin auf der Delegiertenversammlung vertreten war. Des weiteren richtete Dr. Bruno Kurth aus Bonn, der erste Vorsitzende des Forums Hochschule und Kirche seine Grüße von diesem aus. Das Forum ist der Dachverband aller Hochschularbeit der Katholischen Kirche in Deutschland. Des weiteren gab es die Berichte aus den einzelnen Ausschüssen und der Ausschuss Lobbyarbeit wurde wieder einstimmig für ein Jahr eingesetzt. Außerdem wurde der neue Vorstand der AKH gewählt. Als neuer und alter Vorstandvorsitzender wurde Florian Schulz, ein Theologiestudenten aus Münster gewählt. Zu guter Letzt haben einige Delegierte zwei Anträge gestellt. Zum einen wurde dem Vorstand nocheinmal explizit auf dem Weg gegeben, die Kommunikation zwischen dem Vorstand und den Gemeinden zu verbessern. Der zweite Antrag wurde dagegen abgelehnt. Er beinhaltete die Diskussion um eine Namensänderung der AKH, zu einem namen ähnlich der Bundes-ESG, damit er für sich sprechen würde.
Am Abend fiel leider das Stück der internationalen Schauspielgruppe zum Thema „Gleis 9 3/4“ aus. Dafür wurde wieder Musik durch Tobias Weber aus Köln aufgelegt und die KHG Erlangen versorgte die Delegierten mit verschiedenen Getränken.
Der Sonntag begann mit einem Festvortag von Dr. Florian Schuller. Er war einmal Studentenpfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde Augsburg. Später agierte er als Geistlicher Rektor des Cusanuswerkes und heute ist er Rektor der katholischen Akademie in Bayern. Florian Schuller refferierte über das Thema „Einsamkeit und Nüchternheit, unter anderem. Thesen zur Spirituellen Einübung des Christentums für postmoderne Studierende“. Dabei ging er zum einen auf die geschichtliche Entwicklung des Christentums nach der Reformation ein. Der zweite Teil handelte dagegen über die geistige Entwicklung der Katholischen Hochschulgemeinden in Deutschland, auch gegenüber der Kirche selbst.
Beendet wurde die Sitzund durch einen feierlichen Gottesdienst in der Kapelle der KHG Erlangen. Außerdem lud man die Delegierten zum Wintertreffen der AKH in Ilmenau, sowie zur nächsten Delegiertenversammlung nach Magdeburg ein.
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