33 unbeteiligte Personen bei einem Luftangriff in Afghanistan umgekommen: US-Militär gibt Schuld zu
Veröffentlicht: 23:22, 9. Okt. 2008 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Kabul (Afghanistan), 09.10.2008 – Das US-Militär hat offiziell zugegeben, dass bei einem Luftangriff in Afghanistan Ende August diesen Jahres 33 unbeteiligte Personen ums Leben gekommen sind. Zunächst gab die US-Armee nur „fünf bis sieben“ zivile Opfer zu. Außerdem seien 22 Aufständige getötet worden. Am Tag der Beerdigung wurden allerdings Videoaufnahmen gemacht, die bewiesen, dass unter den getöteten Zivilisten acht Männer, drei Frauen und zwölf Kinder waren. Daraufhin wurde der Vorfall vom US-Militär Anfang September neu aufgerollt. Der Angriff habe laut dem US-Militär allerdings auf glaubwürdigen Geheimdienstinformationen basiert und sei lediglich ein Akt der Selbstverteidigung gewesen.
Aus Sicht der Führung der US-Truppen sei der Vorgang außerdem abgeschlossen, es werde keine disziplinarische Maßnahmen gegen Beteiligte geben, da diese mit der nötigen Sorgfalt vorgegangen seien und es keine Verstöße gegen das Kriegsrecht gegeben habe. Die Aufständigen würden außerdem systematisch unschuldige Menschen als lebenden Schutzschild missbrauchen. In Afghanistan haben die Berichte über die getöteten Zivilisten für Empörung gesorgt.
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Quellen
- spiegel.de: „Luftangriff: USA räumen Tod von 33 Zivilisten ein“ (09.10.2008, 16:39 Uhr)
- welt.de: „Luftangriff: USA geben Tod von 33 Zivilisten in Afghanistan zu“ (09.10.2008, 16:40 Uhr)