17-jähriger Junge ohne Identität hat sich in Berlin gemeldet

Veröffentlicht: 18:49, 20. Sep. 2011 (CEST)
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Berlin (Deutschland) / London (Vereinigtes Königreich), 20.09.2011 – Ein siebzehnjähriger Junge hat sich am 5. September bei Behörden in der Bundeshauptstadt gemeldet. Er gab an, fünf Jahre lang im Wald gelebt zu haben, wo er gemeinsam mit seinem Vater unterwegs war. Vor zwei Wochen habe er seinen Vater, dessen Namen der Junge mit „Ryan“ angab, tot aufgefunden und ihn in eine Grube gelegt. Der Vater habe ihm für diesen Fall zuvor den Rat gegeben, immer nach Norden zu laufen, was er auch tat. So soll er beim Pförtner des Roten Rathauses gelandet sein. „Ray“ wie sich der Junge nennt, spricht Englisch und brockenweise Deutsch, weshalb man davon ausgeht, dass er nicht aus Deutschland stammt. Seine Mutter, deren Namen der Junge mit „Doreen“ angibt, sei vor fünf Jahren bei einem Verkehrsunfall gestorben. An diese Zeit und noch vorher könne er sich aber nicht mehr erinnern. „Er kann überhaupt keine Angaben zu seiner Herkunft machen“, meinte Polizeisprecher Michael Maaß. Auch seinen Nachnamen wisse er nicht. Jedoch gab er an, am 20. Juni 1994 geboren zu sein.

(Archivbild)

Innerhalb der Polizei wird Rays Geschichte teilweise auch skeptisch aufgenommen, man geht aber zurzeit offenbar davon aus, dass die Angaben stimmen. So hatte Ray ein Zelt in seinem Rucksack, das entsprechende Abnutzungsspuren aufweist. Ungewöhnlich ist jedoch, dass Ray körperlich auffällig gepflegt sei.

Eine EURODAC-Suche mit den Fingerabdrücken des Jungen verlief erfolglos. Da Ray als nicht volljährig gilt, wird für ihn ein amtlicher Vormund bestellt. Von irgendwelchen Straftaten im Zusammenhang geht die Polizei nicht aus. Trotzdem wurde Interpol eingeschaltet. Eine Suche nach dem toten Vater von Ray ist nicht geplant, weil man nicht weiß, wo man anfangen solle.



Foto von Ray