„Lieber Papa, bitte akzeptiere, dass ich eine Lesbe bin.“
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Hongkong (China), 31.01.2014 – „Dear Daddy, you must accept I’m a lesbian“ (Lieber Papa, bitte akzeptiere, dass ich eine Lesbe bin...) – mit diesen Worten im Titel veröffentlichte die in Hongkong erscheinende South China Morning Post einen offenen Brief von Gigi Chao, der Tochter des Hongkonger Unternehmers Cecil Chao.
Gigi ist eines von drei Kindern, die Cecil Chao von drei verschiedenen Frauen – mit keiner war er je verheiratet – hat. Gigi Chao verfügt durch ihren Vater über ein nicht unerhebliches Vermögen, führt aber auch eine Model- und PR-Agentur, ist aber eine ansonsten unauffällige Socialite. Schon 2013 hatte es eine Aussprache zwischen Tochter und Vater gegeben, als dieser eine Belohnung von 500.000 HK$ für den Mann aussetzte, dem es gelänge, Gigi zur Hochzeit zu bewegen. Zuvor hatte Gigi ihre langjährige Partnerin Sean Eav in einer Eingetragenen Partnerschaftszeremonie im September 2012 in Frankreich geheiratet.
Nun schrieb Gigi diesen offenen Brief, nachdem ihr Vater die Belohnung auf eine Million Hongkong Dollar (umgerechnet ungefähr 95.000 €) verdoppelt hatte. Gigi entschuldigt sich in dem Brief dafür, dass sie ihren Vater bisher in dem Glauben gelassen habe, sie sei an einer Beziehung zu einem Mann interessiert, aber sie erklärt, dass alle diese Bemühungen nur von kurzer Dauer gewesen seien und dass sie mit ihrer Partnerin Sean Eav den Menschen gefunden habe, der sie rundherum glücklich mache. Sie warb bei ihrem Vater nicht um Akzeptanz für ihre Entscheidung, sondern nur darum, dass er einen normalen Umgang mit Sean pflegen würde. Der Brief erschien kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest (2014 am 31. Januar), einem Fest, das ähnlich dem christlichen Weihnachtsfest das wichtigste Familienfest im chinesischen Kalender ist, und von daher nicht nur wegen des erhöhten Geldangebotes.
Die chinesischen Neujahrsfeiertage dauern traditionell sieben Tage und sind eine Gelegenheit, bei der mögliche zukünftige Ehepartner den möglichen zukünftigen Schwiegereltern vorgestellt werden. Nicht als Single zu den Feiertagen bei den Eltern zu erscheinen, ist für viele junge Menschen ein hoher Erwartungdruck, der sie dazu veranlasst, sich einen Freund oder eine Freundin nur für dieses Ereignis zu mieten. So bot ein Mann auf dem chinesischen Twitteräquivalent Weibo eine Million Yuan (umgerechnet ungefähr 122.000 €) für eine Frau – vorzugsweise mit Universitätsabschluss und Bonus für Frauen mit Doktortitel oder Jungfrauen –, wenn sie ihm für die Neujahrswoche als Begleitung zur Verfügung stände.
Quellen
Bearbeiten- South China Morning Post: „Dear Daddy, you must accept I’m a lesbian: Gigi Chao pens plea in open letter to tycoon father“ (29.01.2014)
- South China Morning Post: „Gigi Chao - reluctant celebrity“ (29.03.2013)
- Shangaiist: „Man offers one million yuan to rent girlfriend, PhD or virgin preferred“ (21.01.2014)