„BamS“ und Lafontaine bezichtigen sich gegenseitig der Lüge

Hamburg / Saarbrücken (Deutschland), 02.09.2005 – Die „Bild am Sonntag“ und der Linkspartei-Spitzenkandidat Oskar Lafontaine streiten über die Umstände eines abgesagten Interviews des früheren SPD-Vorsitzenden. Beide Seiten bezichtigen sich gegenseitig der Lüge.

Die Bild am Sonntag habe ihm lediglich einen Privatjet zum Flug von seinem Urlaubsort Mallorca zum Interviewort angeboten. Bild am Sonntag hatte allerdings behauptet, er hätte den Privatjet ausdrücklich verlangt. Lafontaine hatte beim Parteitag der Linkspartei derartige Vorwürfe zurückgewiesen.

„BamS“-Chefredakteur Claus Strunz bestritt dies. Am Sonntag war in dem Blatt zu lesen, Oskar Lafontaine sei niemals im Zusammenhang mit einem Interview ein Privatflugzeug angeboten worden. Die Teilnahme an dem Interview sei gar an Lafontaines Forderungen gescheitert. Das Interview habe am 17. August schließlich allein mit Lafontaines Ko-Spitzenkandidat Gregor Gysi stattgefunden.

Dieser bekräftigte später die Darstellung Lafontaines. Darüber hinaus erklärte er, Lafontaine habe sogar angeboten, mit einem Linienflugzeug nach Deutschland zu kommen, die „BamS“ habe aber kein Ticket mehr zur Verfügung stellen können.

Die Darstellung des „BamS“-Chefredakteurs wird aber ebenfalls von einer zweiten Person gestützt. Die Zeitung zitiert ausführlich aus einem „Privatjet-Protokoll“ des „BamS"-Parlamentskorrespondenten Bernhard Kellner, der die Verhandlungen mit Lafontaine geführt habe. Die Seite-1-Geschichte über Lafontaine ist überschrieben mit dem Titel „Privat-Jet-Affäre“ und „Lafontaine lügt!“.

Linkspartei-Sprecher Hendrik Thalheim sagte am Sonntag, Lafontaine weise die Darstellung der Zeitung „erneut in aller Entschiedenheit zurück“. Lafontaine werde „die notwendigen juristischen Schritte gegen ‚Bild am Sonntag' einleiten, um dieser verleumderischen Berichterstattung wirksam zu begegnen“.

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