Überraschendes Erdbeben an der Ostküste der Vereinigten Staaten

Veröffentlicht: 04:35, 25. Aug. 2011 (MESZ)
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Washington D.C. (Vereinigte Staaten), 25.08.2011 – Ein überraschend heftiges Erdbeben hat am Dienstag, 23. August 2011 um 13:51 Uhr Ortszeit (19:51 Uhr MESZ) an der Ostküste der Vereinigten Staaten für Angst und Schrecken gesorgt. Das Erdbeben erreichte die Magnitude 5,8 auf dem Momenten-Magnituden-Skala. Die Auswirkungen waren spürbar von Georgia bis Maine, weswegen selbst in New York City zahlreiche Menschen besorgt ins Freie liefen und einige Hochhäuser evakuiert wurden. Meldungen darüber, dass Erschütterungen verspürt wurden, kamen jedoch auch aus weiter entfernten Gegenden wie Ottawa, Montreal und Toronto in Kanada sowie aus Alabama. Nach Angaben des New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg kam es in der Metropole jedoch zu keinen Sach- oder Personenschäden. In Washington D.C. wurden das Kapitol, das Pentagon und einige andere Regierungsgebäude vorübergehend evakuiert.

Das Hypozentrum des Erdbebens lag in nur sechs Kilometern Tiefe in der Nähe der Orte Louisa und Mineral, etwa 60 Kilometer nordwestlich von Richmond und 135 Kilometer südwestlich von Washington, D.C. Erdbeben dieser Stärke sind östlich der Rocky Mountains eher selten. Das bisher stärkste beobachtete Erdbeben in Virginia wurde im Jahr 1897 mit einer Momenten-Magnitude von 5,9 im Giles County aufgezeichnet. Das stärkste Erdbeben an der US-Ostküste überhaupt hatte 1886 mit einer Magnitude von 7,3 Charleston in South Carolina verwüstet.

Die beiden Reaktoren des Kernkraftwerks North Anna in der unmittelbaren Nähe des Erdbebenzentrums wurden automatisch heruntergefahren und auf Notstromversorgung umgeschaltet.

In der US-amerikanischen Hauptstadt wurden mehrere Gebäude beschädigt. Drei der vier Spitzen der Turmecken der Nationalkathedrale brachen ab und stürzten herunter, auch der Turm selbst scheint Schäden davongetragen zu haben. Die Kirche ist bis auf weiteres für Besucher geschlossen. Beschädigt wurde offenbar auch das Washington Monument. Nach Angaben der Nationalparkverwaltung weist die Spitze des aus weißen Marmor bestehenden Obelisken durch das Erdbeben hervorgerufene Risse auf. Ziegel und Backsteine fielen von zahlreichen Häusern herab, so etwa von der Botschaft Ecuadors, wodurch mehrere Fahrzeuge beschädigt wurden. Zu ähnlichen Gebäudeschäden kam es auch in Baltimore und weiteren Städten in der Hauptstadtregion.

Weil viele besorgte Menschen telefonieren wollten, brach in mehreren Städten das Mobiltelefonnetz zusammen. Amtrak hielt mehrere Züge vorübergehend an.

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