Österreichische Gesundheitskarte verstieß gegen GNU General Public License
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Wien (Österreich) / Berlin (Deutschland), 12.02.2006 – Der Betreiber der österreichischen Gesundheitskarte, die SV-Chipkarten Betriebs- und Errichtungsgesellschaft m.b.H., einigte sich mit „gpl-violations.org“, den Quelltext der Software der so genannten GINA-Boxen, die die Anbindung der österreichischen Arztpraxen an des Informationsnetz der Gesundheitskarte übernehmen, zu veröffentlichen.
GINA-Systeme basieren unter Anderem auf dem Betriebssystem Linux und anderer Software, die unter der GNU General Public License (GPL) lizenziert ist. Diese Lizenz fordert, dass der Quelltext darauf basierender Software wiederum unter der GPL veröffentlicht werden muss. Dieser Forderung entsprach der Betreiber bisher nicht, nun kann innerhalb von drei Jahren nach Erhalt des Systems der Quelltext schriftlich angefordert oder unter chipkarte.at heruntergeladen werden.
Der Initiator von gpl-violations.org, Harald Welte, betonte: „Es ist absolut nicht falsch, unter GPL lizenzierte Software in kommerziellen Produkten einzusetzen, solange die Bedingungen wie Weitergabe des Lizenztextes und des zugehörigen Quellcodes eingehalten werden.“
gpl-violations.org hat sich in den letzten zwei Jahren für die Durchsetzung der GPL eingesetzt. Daraus resultierten in zahlreichen Fällen außergerichtliche Einigungen und 2004 die erste Gerichtsentscheidung, in der die GPL in Deutschland für gültig befunden wurde.
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Quellen
- heise online: „GPL-Verletzung bei österreichischer Gesundheitskarte behoben“ (12.02.2006, 00:31 Uhr)
- gpl-violations.org: „Österreichische Gesundheitskarte nun mit GPL im Einklang“ (Pressemitteilung) (10.02.2006)