Ölkonzern Total zahlt Schadensersatz wegen Zwangsarbeit

Artikelstatus: Fertig 09:08, 1. Dez. 2005 (CET)
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Paris (Frankreich), 29.11.2005 – Der französische Ölkonzern Total kündigte am Dienstag an, 5,2 Millionen Euro in einen „Solidaritätsfonds“ einzuzahlen. Acht burmesische Dorfbewohner, die behaupten, von Total zur Mitarbeit am Bau einer Gaspipeline gezwungen worden zu sein, hatten den Ölkonzern im Jahr 2002 vor einem französischen Gericht verklagt.

Die Lage Myanmars

1998 wurde der Bau der 65 Kilometer langen Gaspipeline von der Yadana-Plattform in der Andamanensee nach Thailand fertiggestellt. Nach Berichten von Menschenrechtsorganisationen hatte die burmesische Armee Dorfbewohner zur Mitarbeit beim Bau der Yadana-Pipeline gezwungen. Den Berichten zufolge sollen die am Bau beteiligten Ölkonzerne, neben Total der amerikanische Ölkonzern Unocal, von der Zwangsarbeit gewusst haben, Total bestreitet das. Mit der Kompensationszahlung soll ein vierjähriger Rechtsstreit zwischen den burmesischen Dorfbewohnern, die von Menschenrechtsorganisationen unterstützt werden, und dem französischen Ölkonzern beigelegt werden. William Bourdon, Anwalt der Burmesen und Präsident der Menschenrechtsorganisation „Sherpa Association“, sagte, dass jeder der Betroffenen etwa 10.000 Euro erhalten werde. Die Betroffenen leben zurzeit alle in Thailand.

In einer Pressemitteilung erklärt der Konzern Total, Zwangsarbeit sei in jeglicher Form inakzeptabel. Nach Angaben des Konzerns soll der größte Teil der Kompensationszahlungen in Hilfsprojekte fließen. Die Verteilung der Gelder soll von internationalen Hilfsorganisationen überwacht werden. Auch weitere Dorfbewohner, die von der möglichen Zwangsarbeit betroffen waren, sollen von der Zahlung profitieren. Die Vereinten Nationen halten Zwangsarbeit für ein ernsthaftes Problem in Myanmar. Myanmar wird von einer Militärdiktatur regiert.

Quellen