Vorwahlen der Demokraten in South Carolina stehen kurz bevor

Veröffentlicht: 17:20, 26. Jan. 2008 (CET)
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Columbia (Vereinigte Staaten), 26.01.2008 – Am heutigen Samstag stehen im US-Bundesstaat South Carolina die Vorwahlen der Demokratischen Partei zum Kandidaten für die US-Präsidentenwahl 2008 an.

Im Vorfeld der Wahlen hatten Radiospots der Kandidaten Barak Obama und Hillary Clinton für Aufregung gesorgt, in denen sich die beiden Demokraten gegenseitig angriffen. So warf ein Obama-Spot Clinton vor, den Irakkrieg unterstützt zu haben. Zudem wurde behauptet, Clinton verdrehe Obamas Aussagen, sie würde „alles sagen und nichts verändern“. In einem Spot Clintons wiederum wurde Obama vorgeworfen, er stehe der konkurrierenden Republikanischen Partei zu nahe und sei ein Sympathisant des Republikanischen Ex-Präsidenten Reagan. Beide Aussagen werden aber inzwischen nicht mehr weiterverbreitet, nachdem innerhalb der Partei kritisiert wurde, solche Aktionen könnten die Einheit der Partei gefährden. Inzwischen betonte Clinton auch, man wolle die Debatte nun wieder zu wichtigen Diskussionen lenken. Auch Clintons Ehemann, der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, der seine Frau bei ihrem Wahlkampf lautstark unterstützt, äußerte sich, er habe sich vielleicht etwas „mitreißen lassen“.

Politische Beobachter messen der Entscheidung im „Palmetto State“, so der Spitzname South Carolinas, der frei mit „Palmen-Staat“ übersetzt werden kann, eine hohe Bedeutung zu. So denkt der Journalist A. Sheinin der Zeitung '„Atlanta Journal-Constitution“' aus Georgia, dass der Sieger in South Carolina mit einer erheblich höheren Medienpräsenz rechnen könnte, was auch seiner Kampagne neuer Dynamik verleihen könnte. Auch in Hinblick auf den „Super-Tuesday“ am 5.Februar, an dem in 24 Bundesstaaten Vorwahlen stattfinden, sei South Carolina wichtig. So könnte eine Niederlage Clintons im Südstaat South Carolina ein negatives Zeichen bezüglich ihrer Chancen in den anderen Südstaaten (wie etwa Georgia) sein, in dem die politische Situation teilweise vergleichbar ist.

Derzeit werden Obama die besten Chancen, die Wahlen in „SC“ zu gewinnen, beigemessen. So liegt er laut einer Umfrage von gestern 13 Prozent vor Clinton. South Carolina wird auch als der Staat gesehen, in dem die schwarze Bevölkerung erstmals eine wichtige Rolle spielen könnte. Im Gegenzug sicherte sich Hillary Clinton die Unterstützung zweier hoch angesehener schwarzer Frauen, einerseits Stacey Jones, einer College-Vorsitzende, und andererseits der Kreisrätin Bernice Scott. Scott hob hervor, bei dieser Wahl gehe es weder um Geschlecht noch um Rasse. Auch Jones sagte, obwohl viele Schwarze vermutlich größere Sympathien zu Obama hätten, würde sie dennoch die Wahl Clintons empfehlen, die die bessere Lösung sei.

An dritter Stelle in den Umfragen wird der ehemalige Senator von North Carolina, John Edwards, gesehen. (North Carolina ist ein Nachbarstaat von South Carolina.) Edwards wurde auch in South Carolina geboren. In einer Umfrage von Reuters, C-Span und Zogby erhielt er 21 Prozent der Stimmen. Er konnte dabei in letzter Zeit wesentlich aufhohlen.

Edwards hob noch bei einer Veranstaltung am heutigen Freitag hervor, dass er der Außenseiter bei dieser Wahl sei, da er es mit zwei Kandidaten aufnehmen müsse – Clinton und Obama –, die beide einen Wahlkampfetat von über 100 Millionen US-Dollar (etwa 68 Millionen Euro) zur Verfügung hätten. Gleichzeitig betonte er, er würde statt „persönlicher Angriffe“ sein Augenmerk auf die Dinge legen, die das Leben der Menschen von South Carolina wirklich betreffe. Damit spielte er wohl auf den oben erwähnten Disput über die Radiowerbung von Clinton und Obama an.

Die Vorwahlen der Republikaner in South Carolina fanden bereits letzte Woche statt. Hier siegte John McCain.

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