Südthailand: Terroranschlag auf buddhistischen Tempel

Artikelstatus: Fertig 10:33, 24. Okt. 2005 (CEST)
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Pattani (Thailand), 17.10.2005 – In den frühen Morgenstunden des gestrigen Sonntags fand ein Anschlag vermutlich islamistischer Terroristen auf den buddhistischen Tempel Promprasith in der Provinz Pattani statt. Dabei wurde ein 76-jähriger Mönch namens Pra Keow Kusalo erschlagen. Zwei Jugendliche, die im Tempel leben, fünfzehn und siebzehn Jahre alt, starben im Kugelhagel einer Gewehrsalve.

Lage der Provinz Pattani

Mehreren anderen gelang die Flucht durch beherzte Sprünge aus den Fenstern. Der Anschlag ereignete sich am Morgen, als die Tempelbewohner noch schliefen. Der ältere Mönch wurde durch die Gewehrsalven geweckt, die die Täter auf Wohnunterkünfte der Mönche abfeuerten, und trat ins Freie, um zu sehen, was vor sich ging. Sein Körper wurde später verbrannt in der Nähe seiner Wohnunterkunft gefunden.

Der Überfall soll etwa fünfzehn Minuten gedauert haben. Die Terroristen raubten den Tempel aus, zerstörten die Behausungen und beschädigten zwei religiöse Heiligtümer im Inneren des Tempels. Zwei große Standfiguren am Eingang des Tempels wurden ebenfalls zerstört.

Lage des Bezirks Panare (4)

Vertreter des Militärs und des Verteidigungsministeriums, die den Tatort besuchten, sagten, der Ort im Distrikt Panare sei mit Bedacht gewählt worden. Es sei eine Gegend, in der Buddhisten und Angehörige des Islam seit langer Zeit friedlich zusammenlebten. Ziel der Aktion sei es, Zwist zwischen den Bevölkerungsgruppen zu säen. Ähnliche Aussagen machte auch ein Anwohner, der bestätigte, dass es in dieser Gegend noch nie zu Konflikten zwischen Buddhisten und Moslems gekommen sei.

Die Bluttat des gestrigen Tages ordnet sich damit ein in eine lange Reihe terroristischer Übergriffe, die seit zwei Jahren die südlichen Provinzen Thailands heimsuchen. Hier leben die Thais, die gläubige Buddhisten sind, in der Minderheit, während die moslemischen Thais hier die Mehrheit bilden. Separatistische und islamistische Kräfte versetzen die Region seit dieser Zeit durch ständige Anschläge in Aufruhr. Sie fordern die Abtrennung des moslemischen Südens und den Anschluss an das moslemische Malaysia im Süden Thailands. Von dem Aufruhr sind aber nicht alle Regionen des Südens gleichmäßig betroffen. Der Überfall in der Region Pattani kam daher für die Behörden überraschend.

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Quellen