Rätsel um Brösel-Euros weiterhin ungeklärt

Artikelstatus: Fertig 21:55, 14. Jan. 2007 (CET)
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München (Deutschland), 14.01.2007 – In Deutschland zerbröseln weiterhin Euro-Scheine. Die bröselnden Scheine stammen meist aus Geldautomaten.

Intakte Euro-Scheine

Ein Herstellungsfehler der Scheine wird ausgeschlossen. Möglicherweise wurden laut Chemikern die Banknoten mit einem sich bei Kontakt mit Feuchtigkeit zu Schwefelsäure verbindenden Sulfatsalz versetzt. Eine andere Vermutung ist, dass die Scheine bei der Lagerung oder beim Transport Kontakt zu der chemischen Substanz erhalten. Eine Versetzung mit der Droge „Crystal Speed“ hatte sich nicht bestätigt. Als wenig wahrscheinlich wird auch angesehen, dass defekte Batterien in Geldautomaten verantwortlich sein könnten. Das Landeskriminalamt Berlin ist weder in der Lage, einen technischen Defekt an den Automaten noch einen kriminellen Hintergrund auszuschließen.

Die meisten Geldscheine zerbröseln in Nord- und Ostdeutschland. Seit Juli sind bereits etwa 2.500 Scheine zerbröselt. Laut einer Sprecherin der Notenbank zerfallen zurzeit wöchentlich etwa 150 Scheine. Die betroffenen Scheine haben einen Wert von bis zu 100 Euro.

Bei normalem Gebrauch bestehe auch bei Brösel-Euros keine gesundheitliche Gefahr. Falls man einen Brösel-Schein erhält, kann man diesen bei den Geschäftsstellen bei Geschäftsbanken oder der Bundesbank umtauschen. Voraussetzung ist jedoch, dass mehr als die Hälfte des Scheines nicht zerbröselt ist oder ein Nachweis erbracht wird, dass sich der Rest aufgelöst hat. Die Wahrscheinlichkeit, einen Brösel-Schein zu erhalten, ist jedoch gering, da die meisten Scheine vor dem Inverkehrbringen von Geldtransportfirmen, Banken und der Bundesbank entdeckt werden. Zurzeit sind 10,5 Milliarden Euro-Banknoten im Umlauf, davon 5 Milliarden in Deutschland. Nur 100 Bundesbürger tauschten bis Anfang Dezember 2006 bröselnde Scheine um.

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Quellen