Neue Hinweise auf Todesursache im Bremer Fall „Kevin“

Artikelstatus: Fertig 22:30, 10. Nov. 2006 (CET)
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Bremen (Deutschland), 10.11.2006 – Im Fall des kleinen Kevin, dessen Leiche Anfang Oktober im Kühlschrank seines Vaters in Bremen gefunden worden war, gibt es konkretere Hinweise auf die Gründe, die zum Tod des Jungen geführt haben. Hamburger Gerichtsmediziner haben die Leiche des zweieinhalbjährigen Jungen noch einmal untersucht, nachdem die Bremer Gerichtsmedizin keine klare Todesursache feststellen konnte. Als mögliche Todesursache nannten die Hamburger Pathologen einen offenen, nicht behandelten Oberschenkelbruch. Diese Aussage sei jedoch noch als vorläufig zu werten, da das endgültige Rechtsgutachten noch nicht vorliege, so die Bremer Staatsanwaltschaft. Zu dem Oberschenkelbruch soll es zwei Wochen vor dem Tod des Kindes gekommen sein. Da der Bruch nicht behandelt wurde, könnten innere Blutungen und Infektionen zum Tod des Jungen geführt haben.

Der Vater befindet sich seit dem Leichenfund vor einem Monat in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen ihn wegen Totschlags.

Der Fall hatte bundesweites Aufsehen erregt, weil das Jugendamt, das die Vormundschaft für das Kind ausübte, in Kenntnis der Situation der familiären Verhältnisse nach Ansicht der Justizbehörde viel früher hätte eingreifen müssen. Gegen Mitarbeiter der Behörde wird wegen Verletzung der Fürsorgepflicht ermittelt. Die Bremer Sozialsenatorin Röpke hatte die politische Verantwortung für das Versagen ihrer Behörde übernommen und war zurückgetreten.

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Quellen