Nach Datenschutz-Skandal: Bürger sollen Kontoauszüge prüfen

Veröffentlicht: 23:29, 8. Dez. 2008 (CET)
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Düsseldorf (Deutschland), 08.12.2008 – In Deutschland wurde ein Datenskandal bekannt, welchen ein renommiertes Magazin aufgedeckt und an die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft übermittelt hat. Die Staatsanwaltschaft prüfe nun, ob und inwieweit Ermittlungen aufgenommen werden können, hieß es weiter.

Das Magazin Wirtschaftswoche habe eine erste CD mit sehr umfangreichen Daten erhalten, die Spur führe zu einem kleinen Call-Center. Dem Magazin zufolge sind neben Daten über Anschrift und Telefon auch Vermögenswerte der betroffenen Bürger auf der CD gespeichert. Damit seien Internetbetrug und auch Abbuchungsbetrügereien Tür und Tor geöffnet. Daher sollen die Bürger ganz genau ihre Kontoauszüge prüfen.

Am Mittwoch beschäftige sich die Bundesregierung mit einem von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble eingebrachten Gesetzesentwurf, welcher das Datenschutzgesetz und dessen Umsetzung erheblich verschärfen soll, meldet die Saarbrücker Zeitung. Bundeswirtschaftminister Michael Glos wird ebenfalls monatelange Untätigkeit vorgeworfen, jetzt sei die Zeit zum Handeln akut.

Hintergrund

In einer repräsentativen Studie soll herausgekommen sein, wie leichtfertig manche Leute mit ihren persönlichen Daten umgingen. Bestes Beispiel seien Gewinnspiele, wo neben der obligatorischen Adresse auch email-Adresse und sogar Bankdaten (angeblich für die Auszahlung eines kaum zu erwartenden Gewinnes) gegeben würden. Die Klausel, dass bei solchen Gewinnversprechen nur bei vorlegender Bankverbindung das Gewinnspiel als abgeschlossen gelte, ist rechtlich zu beanstanden.

Ebenso ist äußerste Vorsicht geboten, wenn aufgrund einer angeblichen Telefon-Umfrage persönliche Daten wie Verdienst oder Bankverbindung abgefragt werden würden. Es wird dringend empfohlen, hier keine Angaben zu machen. Insbesondere sind unbestellte Agentur-Anrufe insgesamt rechtswidrig.

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Quellen