Jutta Müller, Eislauftrainerin, 94, †

Veröffentlicht: 13:43, 3. Nov. 2023 (CET)
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Berlin (Deutschland), 03.11.2023 – Die frühere DDR-Eislauftrainerin Jutta Müller ist tot. Sie starb am Donnerstag in einem Pflegeheim bei Berlin im Alter von 94 Jahren. Das bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur Müllers Tochter, Gaby Seyfert. Neben dieser Tochter trainierte Müller DDR-Eisläufer wie Jan Hoffmann, Anett Pötsch und Katarina Witt. Insgesamt 57 Medaillen gewannen ihre Schützlinge bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.

Jutta Müller ((2009)

„Mit ihr verliert die Eiskunstlauf-Welt eine der größten Trainerpersönlichkeiten und ist bestürzt über ihren Tod“, äußerte der Präsident der Deutschen Eislauf-Union (DEU), Andreas Wagner, gegenüber der Presse. Doppelolympiasiegerin Katarina Witt sagte vor Jahren, dass Müller Talent erkannt habe und selbst getrieben gewesen sei, dass man dies nicht vergeude. Müller habe nur ans Eiskunstlaufen gedacht und nichts dem Zufall überlassen.

Der frühere Präsident der DEU, Udo Donsdorf, sagte: „Sie verkörperte diese Erfolge der DDR, sie wusste, wie man Erfolg produziert… Und das DDR-System war wie für sie gemacht, bot ihr alle Möglichkeiten, weil Eiskunstlauf den Touch des Schillernden hatte.“

Müller trat 1946 in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands ein. 1949 war sie DDR-Meisterin im Paarlauf geworden. Ab 1955 war sie Trainerin beim damaligen SC Karl-Marx-Stadt. Ihre Tochter gewann unter ihr zwei Weltmeisterschaften, auch Pötzsch holte zweimal Gold bei Weltmeisterschaften und 1980 in Lake Placid Gold bei den Olympischen Spielen. Jan Hoffmann gewann in Lake Placid Silber und war ebenfalls zweimal Weltmeister. Ihre erfolgreichste Zeit als Trainerin hatte Jutta Müller mit Katarina Witt. Diese holte zwischen 1982 und 1988 vier Weltmeisterschaftstitel und zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen. 2004 wurde Müller in die Eiskunstlauf Hall of Fame aufgenommen und 2008 zu ihrem 80. Geburtstag zur Ehrenbürgerin von Chemnitz ernannt.


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