Honduras: UN-Sicherheitsrat verurteilt Belagerung der brasilianischen Botschaft

Veröffentlicht: 17:57, 26. Sep. 2009 (CEST)
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New York (Vereinigte Staaten), 26.09.2009 – Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat gestern an die derzeitigen Machthaber in Honduras appelliert, die Sicherheit der brasilianischen Botschaft in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa sicherzustellen. Dort hält sich der gestürzte honduranische Präsident Manuel Zelaya seit seiner Rückkehr am 21. September auf. Der brasilianische Außenminister Celso Amorim zeigte sich besorgt darüber, dass diejenigen, die für den Putsch gegen Zelaya verantwortlich sind, ihn nun gewaltsam verhaften wollen. Mehrere hundert Soldaten und Polizisten riegeln das Botschaftsgeläde derzeit ab.

Vor dem Weltsicherheitsrat stellte Celso Amorim die Lage rund um die brasilianische Botschaft dar. Demzufolge wurden dort die Stromleitungen, die Wasserversorgung und die Telefonverbindungen gekappt. Auch das Mobilfunknetz werde gestört. Die Versorgung der Botschaft mit Nahrungsmitteln sei eingeschränkt, ebenso wie die Bewegungsfreiheit des Botschaftspersonals. Der Sicherheitsrat rief beide Parteien zur Ruhe auf und forderte von ihnen, eine Eskalation der Situation zu vermeiden. Der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) sagte der Sicherheitsrat seine Unterstützung bei Vermittlungsbemühungen zu.

Auf einer Pressekonferenz erhob Zelaya schwere Anschuldigungen gegen die Militärs und Polizisten. Sie hätten die Botschaft mit Nervengas angegriffen. „Sie wollen keine Gespräche, sie setzen auf militärische Macht. Sie wollen uns einschüchtern, Angst machen und terrorisieren mit dem Ziel, ihr Verbrechen gegen das honduranische Volk zu vollenden“, sagte Zelaya in Richtung der De-facto-Regierung von Roberto Micheletti. Rund 60 Menschen in der Botschaft litten nun an Atembeschwerden oder spuckten Blut. Die honduranische Polizei behauptet, kein Gas gegen die Botschaft eingesetzt zu haben.

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