AEG-Werk Nürnberg wird geschlossen

Artikelstatus: Fertig 01:15, 13. Dez. 2005 (CET)
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Nürnberg (Deutschland) / Stockholm (Schweden), 12.12.2005 – Das AEG-Werk in Nürnberg wird Ende 2007 geschlossen. Das beschloss der schwedische Mutterkonzern Electrolux. Grund für diese Maßnahme ist die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit des Werkes. Bei Electrolux sieht man sich nicht in der Lage, die erforderliche Kostenlücke zu überbrücken, um das 83 Jahre alte Werk mit 1.750 Mitarbeitern wieder wettbewerbsfähig zu machen. Johann Bygge, Vorstandsmitglied bei Electrolux, teilte mit: „Das war eine der schwierigsten Entscheidungen, die ich in meiner Zeit bei Electrolux erlebt habe.“

Als in Nürnberg die Belegschaft über diesen Schritt informiert wurde, begleiteten Pfiffe und Buhrufe die Ansprache eines Konzernsprechers aus der Europazentrale. Vereinzelt wurden auch Gegenstände geworfen. Die IG Metall kündigte durch ihren Funktionär Jürgen Wechsler Protestmaßnahmen an. „Wir werden Electrolux in den nächsten Monaten ordentlich verprügeln“, so seine Worte.

Grund für die Schließung des Werkes sei der Preisverfall bei Haushaltsgeräten. Jede Waschmaschine, die im Werk Nürnberg gefertigt werde, mache rund 60 Euro Verlust, so Electrolux. Daher solle die Produktion nach Polen und Italien verlagert werden. Bisher werden in Nürnberg Waschmaschinen, Trockner und Geschirrspüler produziert.

Nürnberg ist auch Sitz der Europazentrale von Electrolux, wo der Konzern derzeit noch 2.500 Mitarbeiter beschäftigt. Die Fertigung von Einbauherden im Werk in Rothenburg ob der Tauber sei von diesen Maßnahmen nicht betroffen. Hier arbeiten 1.300 Menschen für den Konzern.

Betriebsrat und IG Metall hatten sich bis zum Schluss für einen Erhalt des Nürnberger Werkes eingesetzt und dafür Zugeständnisse wie Stellenabbau und Verringerung der Produktion gemacht. Im Gegenzug dazu sollte Electrolux den Bestand des Werkes bis 2010 garantieren.

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