52-Jähriger nach Auseinandersetzung in Hamburger S-Bahn gestorben

Artikelstatus: Fertig 18:46, 25. Okt. 2006 (CEST)
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Hamburg (Deutschland), 25.10.2006 – Am Sonntag, dem 22. Oktober, wurde ein 52-jähriger Mann, der in Begleitung seiner Lebensgefährtin in der Hamburger S-Bahnlinie 1 zwischen Wedel und Othmarschen fuhr, von Jugendlichen geschlagen. Der Mann starb danach in einem Hamburger Krankenhaus. Laut Aussage der Lebensgefährtin stellte sich der Vorfall so dar: Als Wolfgang L. zusammen mit ihr von Wedel nach Hause fuhr, beobachtete er, wie eine Gruppe von 18- bis 20-jährigen jungen Männern unter anderem eine 30 Jahre alte Frau belästigten. Der leicht angetrunkene L. schritt daraufhin ein. Nach Angaben der Hamburger Morgenpost soll er gesagt haben: „Hört sofort auf damit, sonst setzt es was.“ Daraufhin versetzte einer der Jugendlichen L. einen Faustschlag gegen den Kopf. L. schleppte sich am nächsten Bahnhof aus der S-Bahn und brach am Bahnsteig zusammen.

Trotz einer Notoperation wurden am Montag Nachmittag die lebenserhaltenden Maßnahmen abgestellt. Die Obduktion seiner Leiche sollte am Dienstag stattfinden.

Die Mordkomission nahm die Ermittlungen auf und wertete zunächst die Videobänder der Bahnhöfe und Züge aus. Dies gestaltete sich allerdings schwierig, da kaum Bahnhöfe und lediglich sechs S-Bahn-Triebwagen videoüberwacht sind.

Am Dienstagnachmittag haben sich mehrere Jugendliche im Alter von 16 bis 19 Jahren bei der Polizei gemeldet. Dennoch werden weiterhin Zeugen gesucht. Bei den Jugendlichen, die sich gestern gestellt hatten, handelt es sich nach Angaben der Polizei um die Gesuchten.

Den Angaben der Jugendlichen zufolge war die Auseinandersetzung jedoch nicht von ihnen ausgegangen, sondern von dem 52-Jährigen provoziert worden. Dieser habe einen der Jugendlichen am Kopf angefasst, die Jugendlichen verbal weiter zu einer Schlägerei herausgefordert und eine Art Kampfposition eingenommen. Daraufhin habe ihn einer der Jugendlichen, ein 17-Jähriger, einmal ins Gesicht geschlagen.

Die 37-jährige Lebensgefährtin des Mannes sagte gestern aus, sie könne sich an Details des Vorfalls nicht mehr erinnern, da sie zu stark angetrunken gewesen sei. Nach Aussage von Rechtsmedizinern, die mit dem Fall befasst sind, bestehen Zweifel daran, dass der Faustschlag eines der Jugendlichen ursächlich für den Tod des 52-jährigen Mannes gewesen ist. Bei der medizinischen Untersuchung des Verstorbenen konnten bisher „keinerlei äußerliche[n] Verletzungen festgestellt“ werden. Die Untersuchungen sollen fortgesetzt werden.

Die Jugendlichen, die bisher polizeilich nicht Erscheinung getreten waren, wurden wieder auf freien Fuß gesetzt.

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Quellen