Streit um Raketenschild: Putin warnt vor neuem Wettrüsten

Artikelstatus: Fertig 21:56, 6. Jun. 2007 (CEST)
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Moskau (Russland), 06.06.2007 – Der russische Präsident Wladimir Putin warnte am Montag angesichts des von den USA geplanten Raketenschutzschilds vor einem neuen Wettrüsten und drohte Europa im Vorfeld des G8-Gipfels mit Gegenmaßnahmen gegen die von den Vereinigten Staaten geplante Stationierung von Raketen in einigen osteuropäischen Ländern mit Grenzen zu Russland. Putin sagte, er betrachte die geplanten Raketensysteme als einen Teil des „strategischen Nuklearpotenzials der USA“. Und wenn die USA dieses „nach Europa verlegen und wir nach Ansicht unserer Militärexperten dadurch bedroht werden, dann sind wir gezwungen, entsprechende Gegenmaßnahmen zu unternehmen.“ Der Staatschef fügte hinzu: „Natürlich müssten wir dann neue Ziele in Europa ins Visier nehmen.“

Europa (Stand: 2. April 2006)

Die Vereinigten Staaten haben vor, in Polen und Tschechien Abwehrraketen und Radaranlagen zu positionieren. Dabei gibt US-Präsident George W. Bush an, dass die gestiegene Gefahr von Raketenangriffen aus dem Iran oder der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) der Grund für die Pläne sei.

Russland machte deutlich, dass vor allem diese Positionen die Ziele Russlands würden. Tony Blair äußerte Bedenken wegen der russischen Äußerungen. Die russische Führung müsse über ihr Verhältnis zu Europa nachdenken. Die iranische Führung bezeichnete die US-amerikanischen Raketenpläne als „Witz des Jahres“. Offenbar sei den USA nicht bekannt, dass der Iran Europa mit Raketen überhaupt nicht erreichen könne, so Ali Laridschani, der Chef des Nationalen Sicherheitsrats.

Auch die Volksrepublik China wehrt sich gegen den Raketenschild. Die Regierung fürchtet, dass das Kräftegleichgewicht dadurch erheblich gestört werde. Weder Vertrauen der mächtigen Staaten untereinander noch regionale Sicherheit könnten dadurch geschaffen werden, so eine Außenministeriumssprecherin.

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Quellen