Rekord: Unabhängiger Direktkandidat holt bei Bundestagswahl 14,1 Prozent der Stimmen

Veröffentlicht: 17:42, 2. Okt. 2009 (CEST)
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Weiden i.d.OPf. (Deutschland), 02.10.2009 – Der parteiunabhängige Direktkandidat Konrad Dippel hat bei der Bundestagswahl 2009 in seinem Wahlkreis 235, Weiden in Bayern, 14,1 Prozent der Stimmen geholt. Das ist ein Rekordergebnis für einen parteiunabhängigen Direktkandidaten in Deutschland. Bereits 2005 war Konrad Dippel mit 13,6 Prozent der Erststimmen erfolgreich. Damals hatten fast so viele Wähler für ihn gestimmt wie für den damaligen bayrischen SPD-Chef Ludwig Stiegler, der ebenfalls Direktkandidat in Weiden war.

Auf „abgeordnetenwatch.de“ antwortet Dippel auf die Frage nach den Gründen für seinen Erfolg. Dippel meint, er habe sich schon als Kind für Politik interessiert und beim „Politisieren“ habe er bemerkt, dass fast alle mit ihm in der Meinung übereinstimmten. Dann müsse er doch, so seine Schlussfolgerung, auch von allen die Stimme erhalten. Wie einfach man auf den Stimmzettel komme, habe er in der Schule gelernt. Alles, was er tue, tue er mit vollem Herzen, so Dippel. Vor der Wahl 2005 habe er vier Wochen lang nichts anderes als Wahlwerbung gemacht. Er habe beim Tun gelernt. Zum Beispiel seien die Wahlplakate erst klein und schwarz-weiß gewesen. Beim Aufstellen habe er dann gesehen, wie klein und unprofessionell diese gewesen seien. „So habe ich halt A0-Plakate bestellt, 200 Ständer genagelt, geklebt und eine Woche vor der Wahl aufgestellt. Und alle sahen, der Dippel ist auf Augenhöhe mit den Großen, wenigstens bei den Plakaten“, so Dippel. Er zog von Gaststätte zu Gaststätte und redete mit den Menschen. Die Tagespresse berichtete. Er schaltete Werbung. Das Budget für seine Wahlwerbung lag bei knapp 50.000 Euro. Da er über zehn Prozent der Stimmen erhielt, wurden ihm diese Kosten vom Staat erstattet.

Über das Ergebnis von 13,6 Prozent im Jahr 2005 war Dippel zuerst enttäuscht, weil er gewinnen wollte. Auf die Frage, wie er den Wahlkampf organisiert hätte, antwortet Dippel: „Im Betrieb abmelden, Verstand auf Wahlmodus umstellen und die Dinge tun, wie sie einem einfallen und sinnvoll erscheinen. Die Landkarte des Wahlkreises auf eine Platte kleben, systematisch Plakatplätze und Gaststätten für Veranstaltungen suchen, Termine ankündigen, Freunde und Verwandtschaft zum Plakate kleben einspannen, Plakate aufstellen, Ideen wie sie kommen umsetzen (z.B. für Wahlspot). Sie glauben nicht, was man leisten kann, wenn man motiviert ist. Auch wenn man ein bisschen chaotisch arbeitet. Und immer wieder bekommt man Hilfe dort, wo man es nicht erwartet.“ Zu den Themen von Konrad Dippel gehören die Einführung von Volksentscheiden, christliche Werte, Pazifismus und das Gesundheitssystem.

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