Rechtschreibreform kommt verbindlich zum 1. August

Artikelstatus: Fertig 2. Jun. 2005 (CEST)
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Quedlinburg (Deutschland), 02.06.2005 – Wie geplant startet nach einem einstimmigen Beschluss der deutschen Länder-Kultusministerkonferenz die neue Rechtschreibung verbindlich zum 1. August 2005. Ein Aussetzen der Reform, wie von Reformgegnern gefordert wurde, ist derzeit nicht in Sicht.

Eingeführt werden nach Angaben des Rates für die deutsche Rechtschreibung zu diesem Termin für Schulen und Behörden nur die unstrittigen Teile der Rechtschreibreform. Die Übergangsfristen für die strittigen Bereiche werden verlängert. Streitfälle sollten von den Lehrern mit «Toleranz» behandelt werden und den Schülern nicht als Fehler angekreidet werden. Für diese Fälle würden in nächster Zeit Änderungsvorschläge des Rates für die deutsche Rechtschreibung erwartet .

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Johanna Wanka, erwartet bis zum 1. August Klarheit für Schüler und Lehrer in der Frage, was strittig und was nicht strittig ist. Wanka würdigte die Arbeit des Rates für deutsche Rechtschreibung ausdrücklich in ihrer heutigen Erklärung.

Strittige Punkte sind nach wie vor die Getrennt- und Zusammenschreibung, die Silbentrennung und die Zeichensetzung. Um diese Punkte zu klären, wird der von den Kultusministern eingesetzte Expertenrat am Freitag in Mannheim Änderungsvorschläge bekannt geben. Geklärt sind die neuen Regeln für die Groß- und Kleinschreibung und die Laut-Buchstaben-Zuordnung. Teilnehmer des Expertenrates sind auch Reformgegner.

Die Kultusminister haben den Rat speziell zur Wiederherstellung des «Rechtschreibfriedens» ins Leben gerufen. Leiter des Rates ist der frühere bayerische Kultusminister Hans Zehetmair (CSU).

Falls sich der Rat bis Freitag auf Empfehlungen zur Getrennt- und Zusammenschreibung einigen kann, wird eine Anhörung vor der Kultusministerkonferenz angesetzt. Teilnehmen werden Lehrer und Elternverbände, die zu den Vorschlägen Stellung nehmen können. In deutschen Schulen wird der Unterricht bereits seit dem Jahr 2000 nach dem neuen Regelwerk abgehalten.

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Quellen