Fukushima: Durch Riss in der Reaktorwand sickert radioaktiv verseuchtes Wasser in den Pazifik

Veröffentlicht: 20:13, 2. Apr. 2011 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Ōkuma (Japan), 02.04.2011 – Aus einem Leck unter Reaktor 2 des Kernkraftwerks Fukushima I läuft radioaktiv verseuchtes Wasser in den Pazifischen Ozean. Das bestätigte heute der Kernkraftwerksbetreiber TEPCO. Das Wasser, das aus dem Leck auslaufe, weise einen Strahlungswert von 1000 Millisievert (mSv) pro Stunde auf. Ein Greenpeace-Sprecher bezeichnete eine solche Strahlung als „lebensbedrohlich“. [1][2]

In einer Entfernung von 40 Kilometern von der Reaktorruine wurde im Meer radioaktives Jod entdeckt, dessen Strahlung den zulässigen Grenzwert um das Doppelte übertrifft. Das gab das japanische Wissenschaftsministerium bekannt. Auf diese Nachricht reagierten japanische Fischer entsetzt. Ein Fischer wird von der japanischen Nachrichtenagentur Jiji Press mit den Worten zitiert: „Was soll nur aus unserem Leben nun werden?“

Der Riss in der Reaktorwand befindet sich in einer zwei Meter tiefen Grube für Stromkabel. TEPCO erklärte, man versuche zurzeit den Riss mit Beton abzudichten.

Themenverwandte Artikel

Quellen

Fußnoten

  1. 100 mSv gelten als gefährlicher Grenzwert. Eine Dosis von 1000 mSv führt mit einer 20-prozentigen Wahrscheinlichkeit zu Krebs.
    Quelle: bazonline.ch: AKW unter Notkommando (15.03.2011)
  2. Der deutsche Internetauftritt der Kernenergieindustrie erläutert: „Zur Orientierung: Die mittlere natürliche Strahlendosis in Deutschland beträgt innerhalb eines Jahres 2,1 mSv (Millisievert), die maximale erlaubte Jahresdosis für beruflich strahlenexponierte Personen beträgt 20 mSv.“
    Zitiert lt. kernenergie.de: Fragen und Antworten zu den Ereignissen in Japan, 16.03.2011 (PDF)